Burscheid Aktionstag: Erst ein Betrieb beim Girls’ Day

Der bundesweite Aktionstag soll Mädchen an untypische Berufe führen. In Burscheid ist bisher nur Adient dabei.

Zum Girls' Day demonstriert ein Ausbilder sein Handwerk. In Burscheid hat sich bisher nur der Automotive-Hersteller Adient als einziges Unternehmen angemeldet. Symbolbild/Archiv

Foto: Bernd Wüstneck

Burscheid. Ende April öffnen wieder bundesweit Unternehmen, Betrieb und Institutionen ihre Türen, um Mädchen ab der 5. Klasse einen Einblick zu gewähren. Dabei geht es nicht nur um ein einfaches Kurzpraktikum — es geht speziell darum, Mädchen an Berufe und Studiengänge heranzuführen, in den Frauen unterrepräsentiert sind — in denen also weniger als 40 Prozent Frauen sind. Denn, so die Organisatoren des Tages, „mehr als die Hälfte der Mädchen wählt aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System — kein einziger naturwissenschaftlich-technischer ist darunter.“ Und das, obwohl die Ausbildungen und Abschlüsse der Mädchen immer besser werden. Die Welt steht ihnen offen. Viele nutzen es aber nicht.

Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis hat der Girls’ Day, der 2001 das erste Mal veranstaltet wurde, Tradition. Jennifer Reler vom Verein Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit, der den Tag veranstaltet, sagt: „Im vergangenen Jahr gab es im Rhein-Bergischen Kreis 300 Girls’-Day-Plätze und laut unserer Statistik waren 297 davon belegt.“ Sie hofft auf ähnliche Zahl in diesem Jahr.

Allerdings sind die Anmeldezahlen aufseiten der Betriebe bisher relativ gering. In Bergisch Gladbach sind es aktuell vier, in Wermelskirchen zwei und in Burscheid, Rösrath und Overath jeweils einer. Das macht neun Betriebe mit insgesamt 89 Plätze bis jetzt.

In Burscheid hat sich der Automotive-Hersteller Adient als einziges Unternehmen bisher angemeldet. Firmensprecherin Claudia Steinhoff sagt, es sei für die Firma vor allem praktisch, sich früh anzumelden. So habe man genug Vorlauf. Adient bietet 25 Plätze an für diesen Tag — aktuell sind nur noch sieben zu haben. Das Angebot wird also gerne angenommen.

Für Adient biete sich damit die Chance, zu zeigen, was das Unternehmen überhaupt mache. Es steckt also auch Eigenwerbung darin. Darüber hinaus gehe es darum, „jungen Mädchen unsere Firma vorzustellen und sie mit Ausbildungsberufen vetraut zu machen, sie sie gegebenenfalls noch nicht kennen“. Laut Petra Savaris, Leiterin der Personalabteilung, sind das spezifisch die Berufe Technischer Produktdesigner, Konstruktionsmechaniker und Fahrzeugsattler. Bei Adient arbeiteten rund 24 Prozent Frauen, sagt Savaris. Wie viele davon in „klassischen Männerberufen“ seien, werde nicht ermittelt.