Aufgaben jenseits der Großprojekte

Das Leverkusener Baudezernat muss eine Vielzahl von Themen in der Stadt bearbeiten und für die Bürger umsetzen.

Foto: Stadt Leverkusen

Leverkusen. Im Baudezernat der Stadt Leverkusen werden nicht nur Großprojekte wie die Integrierten Handlungskonzepte für einzelne Stadtteile, die Sanierung von Schulen, der Neubau von Kitas oder der Ausbau von Straßen geplant und realisiert. Es werden auch vielfältige kleinere Projekte umgesetzt und Beratungsleistungen erbracht.

Dazu zählt auch die Brandschutzerziehung: Seit Herbst 2017 ist auch die Feuerwehr dem Dezernat für Planen und Bauen zugeordnet. Bereits zuvor gab es insbesondere zwischen Feuerwehr und Bauaufsicht eine enge Zusammenarbeit. Neben der Kernaufgabe der Gefahrenabwehr zählt unter anderem auch die Brandschutzerziehung zu den Aufgaben der Feuerwehr. Denn der ungeschulte Umgang mit Feuer führt jedes Jahr zu vielen Brandopfern und hohem Sachschaden. Immer wieder werden Wohnungsbrände durch zündelnde Kinder verursacht.

Das ist Grund genug, bereits frühzeitig mit der Brandschutzerziehung zu beginnen. Zumal die Stadt Leverkusen nach dem Feuerschutzgesetz des Landes NRW dazu auch verpflichtet ist. Ziel der Brandschutzerziehung ist es, den Kindern ein Gefühl für die vom Feuer ausgehenden Gefahren zu vermitteln, ihnen aber auch den sicheren Umgang mit Zündmitteln beizubringen. Zum Abschluss lernen die Kinder den sicheren Umgang mit Feuerlöschern und anderen Löschgeräten. Die jährlich etwa 70 Termine zur Brandschutzerziehung liegen in den Händen der Freiwilligen Feuerwehr, die dazu die Kindergärten ihres jeweiligen Ortsteils aufsucht.

Neben der Pflege der städtischen Flora ist der Fachbereich Stadtgrün unter anderem auch für die öffentlichen Spielplätze zuständig. Der 2004 gebaute große Spielplatz im Neuland-Park namens „Großes KuddelMuddel“ stellt die Hauptattraktion des ehemaligen Landesgartenschaugeländes dar. Nach 14 Jahren starker Beanspruchung ist dieser so stark geschädigt, dass eine Reparatur der Holzspielgeräte wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll ist. Viele Stützpfosten und -balken, Geländer und Podeste sind angefault und morsch, so dass die Verkehrssicherheit nur noch durch zeitaufwendige und teure Teilreparaturen unter hohem finanziellem Aufwand zu erhalten ist.

Daher wurde im Frühjahr 2018 eine Funktionalausschreibung an verschiedene Spielgerätehersteller versendet. Vier Entwürfe sind abgegeben worden, die sich momentan in der technischen und sachlichen Prüfung befinden. Ein Auftrag wird voraussichtlich bis Ende Juni erteilt, so dass die Spiellandschaft in der zweiten Jahreshälfte 2018 neu errichtet werden kann.

Der Fachbereich Gebäudewirtschaft realisiert derzeit ein Projekt, das die Freizeitgestaltung von Mädchen und jungen Frauen im Blick hat. In der Kolberger Straße entsteht zurzeit ein neues Zuhause für den Mädchentreff „MaBuKa“. Anfang 2016 hat die Stadtverwaltung einen Förderantrag im Rahmen des Städtebau-Sonderprogramms zur Integration von Flüchtlingen gestellt, das vom Stadtentwicklungsministerium NRW aufgelegt wurde. Nachdem die Übernahme von 90 Prozent der 1.7 Millionen Euro Gesamtbaukosten bewilligt wurde, konnte mit dem Neubau des Mädchentreffs begonnen werden.

Wer ein eigenes Bauvorhaben plant, hat in der Regel vielfältige Fragen, die sich um bau- und bauplanungsrechtliche Fragen drehen. Mit dem Bauservice, der räumlich in einem eigenen Trakt im Erdgeschoss des Elberfelder Hauses untergebracht ist, existiert zur Klärung solcher Fragen eine zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger sowie Baubeteiligte. Fachpersonal der Bauaufsicht berät Bauwilligen dort bereits vor der Stellung eines Bauantrags umfassend und unkompliziert.

Im Zuge einer Veränderung des Mobilitätsverhaltens gewinnt insbesondere der Ausbau von Radwegen, die den Radfahrern mehr Sicherheit und angenehmeres Fahren bieten sollen, zunehmend an Bedeutung. In der Bismarckstraße auf der Nordseite vom Europaring bis zur Einmündung Robert-Blum-Straße sowie auf der Robert-Blum-Straße beidseitig von der Bismarckstraße bis Montessoriweg wird die Stadt über die Technischen Betriebe der Stadt Leverkusen daher nun der Rad- und Gehweg grundhaft erneuern und nach heutigem Kenntnisstand gestalten. Daher sind Oberflächenbefestigung aus Betonplatten und Pflaster vorgesehen, so dass nach Leitungsaufbrüchen kein Flickenteppich entsteht.

Durch unterschiedliche Farbwahl und Formate werden Gehweg, Radweg und Sicherheitsstreifen zur Fahrbahn klar voneinander abgegrenzt. Die Abgrenzung der Fahrbahn erfolgt durch Hochbordsteine. Auch Mischflächen für Rad- und Fußgängerverkehr in Bereichen von Kreuzungen und Bushaltestellen sind aufgrund der Oberfläche klar erkennbar. Nicht zuletzt sorgen taktile Elemente an den Bushaltestellen für eine bessere Orientierung von sehbehinderten Menschen. So soll durch die Neugestaltung ein größeres Sicherheitsgefühl und mehr Komfort für die Verkehrsteilnehmer erreicht werden. Insgesamt wird eine Fläche von rund 2.400 m² neu gestaltet. Die Gesamtkosten sind mit 400 000 bis 500 000 Euro angesetzt. Eine Förderung über das Förderprogramm Nahmobilität ist beantragt.

Fahrradfreundliche Städte zeichnen sich nicht nur durch komfortable Radwege, sondern auch durch sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder aus. Der Fachbereich Tiefbau beschäftigt sich daher derzeit mit der Frage, welche Angebote den Bürgerinnen und Bürgern diesbezüglich gemacht werden können. Mit Fahrradboxen, Fahrradparkanlagen, Fahrradparkhäusern und Fahrradstationen bestehen unterschiedliche Varianten für gesicherte Abstellmöglichkeiten.

Auch wenn die Menschen vermehrt aufs Fahrrad setzen, gibt es immer wieder Anlässe für die Autofahrten erforderlich sind. Eine Alternative zum eigenen Pkw ist CarSharing — nicht nur in den Innenstädten, sondern auch im ländlichen Raum.

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