Aus Loona wird Jolanda
Niederländische Sängerin übernimmt Rolle der guten Fee im Popmusical „Cinderella“, das im Dezember in Köln zu Gast ist.
Köln. Mit ihrem Hit „Bailando“ gelang der niederländischen Popsängerin Loona in den 90ern ihr internationaler Durchbruch. Jetzt hat sie die Rolle der guten Fee im Popmusical „Cinderella“ übernommen. Dieses ist vom 15. bis zum 17. Dezember zu Gast im Theater am Tanzbrunnen in Deutz und am 26. Dezember in der Historischen Stadthalle in Wuppertal sowie am 9. März im Seidenweberhaus in Krefeld.
Cinderella ist Ihre erste Musical-Rolle. Wie kam es dazu?
Loona: Wie die auf mich gekommen sind, kann ich gar nicht sagen. Aber wahrscheinlich hat es einfach eine holländische Fee gebraucht (lacht).
Wenn Sie persönlich drei Wünsche an eine Fee frei hätten, welche wären das?
Loona: Das Wichtigste wäre Gesundheit für meine Familie und mich. Der zweite Wunsch wäre Frieden auf der Welt und der dritte, dass niemand auf der Erde Hunger leiden muss.
Wann sind Sie erstmals mit dem Märchen „Cinderella“ in Kontakt gekommen?
Loona: Das ist eine Geschichte, die alle Menschen kennen. Meine Tochter war davon besonders angetan, als wir Cinderella auf DVD geguckt haben, und wollte unbedingt eine Prinzessin sein. Bei uns zu Hause gab es alles Zubehör für Prinzessinnen, das man sich nur denken kann. Bei mir war das als Kind anders, das lag vielleicht auch daran, dass ich drei Brüder hatte.
Was machten den Reiz dieser Geschichte aus?
Loona: Es behandelt viele zeitlose Themen wie die Liebe bzw. Hoffnung auf Liebe, aber auch Mobbing durch die beiden Schwestern. Das Thema ist ja für junge Leute heute durch die sozialen Plattformen im Internet hochaktuell. Da ist es spannend, dass man so etwas schon in alten Märchen findet. So steht die Geschichte mitten im Leben, was auch ihren Reiz ausmacht.
Was hat Sie an der Rolle gereizt?
Loona: Viele Menschen haben das Kind in sich verloren, ich habe immer versucht, mir das Kindsein zu bewahren. Die Rolle ist perfekt, um mich austoben zu können und positive Energie sowie gute Laune zu verbreiten. Das war mir auch schon immer als Sängerin sehr wichtig und macht meine Musik ganz wesentlich aus.
Wie wichtig ist die Botschaft von „Cinderella“ für die Menschen heute?
Loona: Die Welt spielt im Moment ziemlich verrückt, wie man zuletzt beim Anschlag in New York gesehen hat. Da sind Märchen wichtig, die Menschen wieder an das Gute und an die Liebe glauben lassen. Es geht darum, dass Dinge, wenn man ganz fest daran glaubt, auch wahr werden können. Mir haben dieser Glaube und mein Optimismus immer geholfen.
Wie groß ist der Unterschied zwischen der Arbeit als Popsängerin und der als Musicaldarstellerin?
Loona: Die Proben sind ganz anders, als das, was ich bislang gemacht habe. Das beginnt schon dabei dass als Texte auf Deutsch sind. Mein Deutsch ist etwas anders, da ich gerne mal den holländischen Satzbau verwende, wenn ich Deutsch spreche. Jetzt muss alles fehlerfrei und perfekt sein, weil auch meine Mitspieler mit ihren Einsätzen davon abhängen. Manchmal fühle ich mich da schon wie in der Schule, aber ich bewundere meine sehr guten Kollegen und gebe mir viel Mühe bei diesem toll inszenierten Stück, bei dem ich noch eine Extrarolle als Erzählerin am Beginn übernommen habe.
Mögen Sie selbst Musicals?
Loona: Ja, vor allem auch deshalb, weil meine Tochter schon bei einem Weihnachtsmusical auf der Bühne gestanden hat und sich sehr dafür interessiert. Schön finde ich, dass Musicals heute viel poppiger geworden sind. Zu meinem Favoriten gehört aktuell „Der König der Löwen“, den ich schon in Amsterdam und London gesehen habe.
Zu Ihren größten Hits gehört „Bailando“. Welches Verhältnis haben Sie zu dem Song?
Loona: Ein sehr gutes. So ein Lied zu haben ist doch wie ein Sechser im Lotto. Der Hit ist in der Latinowelle der 90er ein wahnsinniger Erfolg gewesen und wird bis heute nachgefragt. Aktuell sind ja 90er-Partys angesagt. Für mich ist „Bailando“ bis heute ein wichtiges Standbein. Für die Ü40-Generation ist der Song eine schöne Erinnerung an die gute alte Zeit.
Welche Beziehung haben Sie zu Köln?
Loona: Für mich ist die Stadt ein zweites Zuhause geworden. Ich war oft in Köln — dort gab es Sender wie Viva, Messen wie die Popkomm und Sendungen wie „Top of the Pops“. Meine ersten Auftritte hatte ich hier in Köln und auch an Karneval bin ich hier schon auf der Bühne gestanden. Jetzt freue ich mich auf die Rückkehr mit Cinderella.
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