Auszeichnung für Augenärzte der Kölner Uniklinik
Prof. Claus Cursiefen und Prof. Ludwig Heindl erhalten den Erwin-Niehaus-Preis für Hornhauttransplantation.
Köln. Der renommierte Erwin- Niehaus-Preis wurde jetzt in Düsseldorf erstmals im Bereich Augenheilkunde vergeben — und zwar an das Zentrum für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln. Prof. Claus Cursiefen, Direktor der Klinik, und Prof. Ludwig Heindl, Leiter des Schwerpunktes Ophthalmoonkologie, wurden für Ihre Arbeiten zum Thema „Split-cornea Transplantation: Teilen hilft Sehen“ ausgezeichnet.
Die normalerweise transparente Hornhaut ist die „Windschutzscheibe“ des Auges. Kommt es zu einer Eintrübung der Hornhaut führt dies zur Sehschärfenminderung, bis hin zur Erblindung. Eintrübungen der Hornhaut sind die zweithäufigste Erblindungsursache weltweit. Die Therapie ist hier meist die Transplantation der Hornhaut. Wie in allen Bereichen der Transplantationsmedizin herrscht auch hier ein Mangel an Spendergewebe, was zu langen Wartezeiten und unnötiger Blindheit führt.
In mehreren Publikationen konnten Cursiefen und Heindl zeigen, dass, anstatt wie bisher eine Spenderhornhaut für einen Empfänger zu verwenden, durch neue minimal-invasive Operationstechniken eine Spenderhornhaut für zwei oder mehr Patienten verwenden werden kann.
Dies gelingt durch neue minimal-invasive Operationstechniken, bei denen nur noch der erkrankte Teil der Hornhaut ausgetauscht wird und nicht mehr die gesamte Hornhaut. Seit 2011 ersetzen sogenannte lamelläre minimal-invasive Transplantationen an der Uniklinik Köln zunehmend die perforierende Keratoplastik. Hauptvorteil der lamellären Techniken ist neben der schnelleren und besseren Erholung der Sehschärfe vor allem die größere Sicherheit.
Bei der Dalk genannten Technik werden bei Eintrübungen der vorderen Hornhaut wie beim Keratokonus die vorderen 98 Prozent des Gewebes ausgetauscht, bei der Dmek wird bei Erkrankungen der inneren Endothelschicht der Hornhaut selektiv nur diese Endothelschicht ausgetauscht. Dadurch kann eine Spenderhornhaut für einen Patienten zur Dmeck und einen zur Dalk genutzt werden. Durch das am Zentrum für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln praktiziere Verfahren können deutlich mehr Patienten mit einem Transplantat versorgt werden und wieder gut sehen. Das Kölner Zentrum für Augenheilkunde ist eine europaweit führende Klinik für minimal-invasive Hornhauttransplantationen. Hier werden mit über 600 Transplantationen im Jahr mehr als zehn Prozent aller Hornhautverpflanzungen in Deutschland durchgeführt.