Schüler sind begeistert von Thailand
16 Schüler und zwei Lehrer der Realschule waren zwei Wochen lang zum Austausch in Lampang. Es war ein Ausflug in eine andere Welt.
Burscheid.Riesenheuschrecken, Elefanten, tropische Temperaturen, liebevolle Menschen und eine Sprache, die sich nicht andeutungsweise dechiffrieren lässt. Auch eine Woche nach ihrer Rückkehr von ihrer zweiwöchigen Thailand-Reise zeigten sich gestern die Schüler der zehnten Stufe noch so beeindruckt, als seien sie gerade aus dem Flugzeug gestiegen.
„Thailand ist viel cooler als Amerika“, gibt Janek seinen Eindruck wieder. Alle nicken oder stimmen zu, als sich die Schüler der zehnten Stufe treffen. „Das ist alles so komplett anders gewesen dort“, ergänzt der 16-jährige Schüler. Gemeinsam mit Organisatorin Marion Koglin, deren Mann Olaf und Lehrer Andreas Maul war die 16-köpfige Schülergruppe der Realschule am 19. Oktober nach Thailand aufgebrochen. Zur British International School of Northern Thailand in Lampang im Norden des asiatischen Landes. Auf der Suche auch nach einerneuen Partnerschule, da der Austausch mit den Vereinigten Staaten auf Eis gelegt ist.
Ob das Projekt gelungen ist, daran dürfte — für die Schüler sowieso — aber auch für die beiden Lehrkräfte kein Zweifel sein. Zumal auch die sprachlichen Hürde dank der englischen Muttersprache der Gastschüler und Lehrer gering gewesen sei, erklärt Maul: „Die Hemmschwelle war niedrig, die Schüler haben sich sofort darauf eingelassen.“
Allerdings gab es wegen der Beerdigungsfeiern des Königs keinen regulären Unterricht in Lampang. In einem freiwilligen Programm kamen die Gastschüler aber dennoch zu einem Projektunterricht und begleiteten die Burscheider Schüler von morgens bis abends. „Die Menschen dort machen alles für einen, damit man sich wohlfühlt“, schwärmt Marion Koglin.
So lernten auch die Burscheider Schüler Thai. Und zwar mindestens so viel, dass sie auf einem Markt handeln konnten, so die Aufgabe. Der 16-jährige Phil fühlte sich dabei so erfolgreich, dass er gleich mal 120 Euro umsetzte. Mit „Sa wad dee“ (Guten Tag) begann er die Verhandlungen, setzte das Feilschen aber in Englisch fort.
Und so erlebten die Schüler einen Tag nach dem anderen ein Abenteuer in einer völlig fremden Welt. Welcher deutsche Jugendliche kann beispielsweise von sich behaupten, schon mal in einem Kletterpark im Dschungel unterwegs gewesen zu sein. Luis (15) kann es. „Dort gab es sogar Seilbahnen mit einer Länge von 800 Metern.“ Und in den Bergen gab es thailändische Rutschen, auf denen nur auf einem Stück Kunststoff den Hang heruntergesaust wurde. Das allerdings war nur ein Bonus für die Burscheider Gäste wegen ihrer Kontakte zu der Schule unter ihrer Direktorin Pim Photong. „Wir haben Sachen erlebt, die kein Tourist zu sehen bekommt“, erklärt Marion Koglin.
Zu den exotischen Erlebnissen gehörten auch kulinarische Kostproben. Andreas Maul probierte Maden, Janek lebende Garnelen. Ekelig? Hanna (16) fand das Essen einfach nur „scharf — aber alles war lecker“. Und dann gab es natürlich noch den Besuch auf einer Elefanten-Farm, wo verletzte und gepeinigte Tiere aufgenommen werden. Weniger schön fand Marion Koglin die Begegnung mit 30 Zentimeter großen Riesenheuschrecken. „Es war ein Ausflug in eine andere Welt.“
Eine Frage bleibt am Ende aber noch offen: Was hat Phil eigentlich auf dem Markt erworben? „Unter anderem Socken“, sagt der Schüler. Immerhin. Zumindest das kommt einem doch sehr bekannt vor.