Balkantrasse: Der Radweg kurbelt den Tourismus an
Eine neue Ladestation für E-Bikes am Burscheider Bad soll noch mehr Besucher in die Stadt locken.
Burscheid. Da fährt man mit seinem Elektrofahrrad gerade gemütlich durch Burscheid — und plötzlich leuchtet die rote Lampe des Akkus auf. Nur noch wenige Kilometer, dann geht dem Vehikel der Saft aus. Und was nun? „Auf zum Burscheider Bad!“, lautet nun zumindest eine mögliche Antwort. Dort haben Bürgermeister Stefan Caplan, Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Thielsch und Belkaw-Chef Klaus Henninger am Dienstag die mittlerweile zweite Ladestation für E-Bikes eingeweiht.
Wie bereits seit dem Sommer am Haus Kuckenberg können die Akkus von Elektrofahrrädern dort ab sofort kostenlos geladen werden. Vier Kästen mit je drei Steckdosen gibt es. „Es kann also auch eine komplette Familie ihre Räder laden“, sagt Henninger. Etwa 2000 Euro hat die Ladestation gekostet — den Großteil hat der Energieversorger Belkaw übernommen.
Von dem neuen Angebot verspricht sich das Bad mehr Besucher. „Schließlich gibt es bei uns auch die Möglichkeit, nur zum Kaffeetrinken vorbeizuschauen“, sagt Betriebsleiter Achim Borgmann. Und seit einem Jahr wird das verstärkt genutzt. „Wir haben deutlich mehr Besucher, seit es die Balkantrasse gibt“, betont Borgmann.
Diese Erfahrung macht auch Giovanni Sciandrone, Geschäftsführer des Eiscafés „Il Gelato“ in Hilgen. „Durch die Trasse sind wir bei schönem Wetter an der Grenze unserer Kapazität“, sagt er. Dann drängen sich die Kunden auf den Stühlen vor seinem Café. „Viele kommen mit dem Rad aus Remscheid, Wermelskirchen oder Wipperfürth und sind froh, hier einen Zwischenstopp machen zu können“, sagt Sciandrone.
Bürgermeister Stefan Caplan formuliert das etwas anders: „Wir haben das Thema Tourismus jetzt richtig für uns entdeckt. Und die Balkantrasse ist ein Teil davon. Ein Baustein, der die Gegend attraktiv macht.“ Und daran soll angeknüpft werden. Mitte des Jahres soll in einem Ausschuss das erste Tourismuskonzept vorgestellt werden.
Auf noch mehr Besucher hofft auch Uwe Schmitz, Inhaber von Haus Kuckenberg. „Ab Mai werden wir zum ersten Mal auch mittags geöffnet haben, um den Leuten, die hier vorbeikommen, ein Angebot zu machen.“
Er ist sicher, dass sich der Besucherstrom noch verstärkt, sobald die Trasse in Leverkusen und damit die Verbindung zu den umliegenden Radtrassen fertiggestellt ist.