Gloria Basta spielen wie immer „In Farbe“
Köln. · Der Auftritt der A-cappella-Band ist nur einer von vielen interessanten Acts im Gloria.
Das Gloria Theater freut sich auch im neuen Jahr auf viele schöne Abende mit ihren Besuchern und hat hierfür ein buntes Programm auf die Beine gestellt.
Am Samstag, 1. Februar, kommt mit Wallis Bird eine Sängerin nach Köln, die Folk und Soul bietet und einen Raum unter Strom stellen kann.„Mir ist die Symbolik des Mondes wichtig. Sie steht für den Welten-Übergang, die Weiblichkeit, das Vergehen der Zeit und den Neubeginn, aber auch für die dunkle Seite des Lichts. All diese Punkte spiegeln wider, wie ich mich an meinem aktuellen Lebenspunkt fühle. Das ist mein ‚new moon‘“, sagt Wallis Bird. Ihr neues Album ist im Irish Folk entstanden und wird vom Soul geprägt.
Am Dienstag, 4. Februar, machen Werner Schmidbauer, Pippo Pollina und Martin Kälberer Station an der Apostelnstraße. Es sind fünf Jahre vergangen, seitdem die Drei ihre erfolgreiche Süden-Tour mit einem großen Konzert in der Arena di Verona 2013 beendet haben. Eine Tour mit 100 Konzerten durch Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz, deren Erfolg beim stetig wachsenden und begeisterten Publikum durchaus überraschend war.
Ein sehr außergewöhnliches Trio mit ambitionierten interkulturellen Absichten und berührenden Themen sang in zwei Sprachen über ihre unterschiedliche Heimat, Sizilien und Bayern. Ihre dabei sehr verwandte „südliche“ Lebensart und -einstellung erzeugte eine ganz besondere Atmosphäre der Verbundenheit. Am Anfang stand die pure Lust am Musizieren. Der Reiz, ganz unterschiedliche Wurzeln und musikalische Biografien zusammenzubringen und zu erleben, was daraus entstehen kann.
Ganz schnell wurde daraus aber auch eine Idee. Die Idee, unter dem Titel „Süden“ nicht nur all die damit verbundenen verlockenden und sehnsuchtsvollen Assoziationen zu thematisieren, sondern unbedingt auch einige der und relevanten Themen unserer Zeit zu beleuchten. Liebe, Entdeckung, Reisen, Selbstreflexion und Solidarität - diese Themen bleiben relevant im alten Europa, das sich durch seine Offenheit und viele fremde Einflüsse stets verändert und genährt hat.
Werner Schmidbauer, Pippo Pollina und Martin Kälberer versuchen, aus der Perspektive derjenigen einen Blick zu vermitteln, die durch ihre künstlerische Tätigkeit sehr viele Begegnungen mit Menschen aus aller Welt erleben und als große Bereicherung erfahren konnten. Kunst und Musik können Möglichkeiten, Träume und Bilder entwickeln, die uns den Glauben nicht verlieren lassen, dass ein Zusammenleben in Frieden, mit Respekt und Neugier, möglich ist.
Im Gloria erzählen sie mit neuen und alten Liedern, außergewöhnlichen Erzählungen, den Stimmen und Instrumenten ihrer Protagonisten, dass Musik und das Leben uns alle verbindet und nicht trennt.
Weiter geht es am Mittwoch, 5. Februar, mit der Band Basta. Beständig versorgen die fünf Musiker iihr Publikum seit Jahren mit lebensprallen Liedern, komischen Geschichten und feinsinnigen Balladen und arbeiten so unentwegt an der kulturellen Kolorierung für eine Bunte Republik Deutschland. Dass das a cappella geschieht, ist dabei fast schon Nebensache. Ganze Orchester und Bands entstehen vor den inneren Augen und Ohren des Publikums. Auch hier ist es der (musikalische) Farbenreichtum, der souveräne Zugriff auf alle erdenklichen Genres und Stilrichtungen, der Basta so auszeichnet.
Sie singen davon, dass das Leben manchmal schwer ist. Aber sie zeigen auch, dass jeder das Recht hat, über all die Zumutungen zu schmunzeln. „Das Leben ist kein Wandtattoo“ heißt es bei ihnen, und dass dieser Satz schon fast selber zum Sinnspruch taugt, ist auch wieder eine typische Basta-Ironie.
Am Mittwoch, 12. Februar, können sich Besucher auf einen Abend mit Moritz Neumeier und Till Reiners freuen. Wie der Abend wird, weiß dabei außer den beiden niemand, denn jeder Abend ist anders und improvisiert. In mehreren Spielrunden treten die beiden gegeneinander an, testen ihre Schlagfertigkeit und betreten dabei unablässig vermintes Terrain. Böse und komisch ziehen sie übereinander her, hangeln sich am Publikum von Konflikt zu Konflikt und besprechen Privates und Politisches, mit schwindelerregender Fallhöhe und Mut zum Chaos.
Moritz Neumeier ist Stand-Up-Comedian nach US-amerikanischem Vorbild. Er will, dass die Bezeichnung „comedy“ nicht länger ein Schimpfwort ist. Das bedeutet für ihn radikal und ehrlich zu sein mit sich und dem Publikum. Für das, was er macht, braucht er nicht viel: Ein Mikrophon und Menschen, die ihm zuhören.
Wenn Moritz Neumeier ein trauriger Clown ohne Schminke ist, schillert Till Reiners umso bunter. Er macht eigentlich politisches Kabarett. Nur für diese Veranstaltung trägt er ein altes, rotes Sakko von Elton auf. Für ihn ist Humor eine Waffe gegen Ungeleichheit, aber vor allem gegen Moritz Bösartigkeit, mit weicher Schale und hartem Kern. Karten gibt es unter Telefon 0221/2801.