Baugenehmigung nach fünf Jahren für eine Eisdiele
Klaus Hübner will das Geschäft in seinem Haus an der Hauptstraße 42 verwirklichen. Dieses steht seit April 2007 leer.
Burscheid. So richtig Hoffnung auf ein neues Geschäft gehegt hat eigentlich niemand, der in der letzten Zeit am Haus Nr. 42 der Hauptstraße vorbeiging. Seit nunmehr sieben Jahren steht das ehemalige Schuhhaus Kramer leer, doch jetzt tut sich etwas: Klaus Hübner, Eigentümer des Gebäudes direkt neben der Stadtbücherei, will eine Eisdiele dort hineinbauen. Seit gut einer Woche hat er grünes Licht von den Behörden.
„Seit fünf Jahren kämpfe ich um eine Baugenehmigung“, sagt der 53-jährige Burscheider, der mit seinem Sohn in der ersten Etage des Hauses wohnt. Genau das, Wohnen und Arbeiten unter einem Dach, und der Fluchtweg waren wohl die Knackpunkte der zähen Verhandlungen mit dem Amt. Ein Fluchtweg Richtung Stadtbücherei ist nun per Grundbrief eingetragen — und auch die baulichen Maßnahmen für die Trennung von Privaträumen und Gewerbe können verwirklicht werden. Jetzt kann Hübner loslegen.
„Ich esse gerne gutes Eis und trinke gerne guten Kaffee“, sagt der gelernte Kesselschmied dazu, warum es ausgerechnet eine Eisdiele werden soll. „Und vom Standort ist es ideal.“ Das eigentliche Geschäftslokal soll nur zwölf Quadratmeter groß werden. Platz für einen Sitzbereich wird es da nicht geben. „Das wird ein Rein-Raus-Geschäft“, sagt Hübner. Vielleicht einen Stehtisch wolle er reinstellen. Dafür verspricht er sich von dem Geschäft im Sommer draußen eine Menge. Geplant ist demnach, mehrere Tische und Stühle vor das Geschäft zu stellen.
Allerdings: Es ist nur Selbstbedienung, denn Hübner will das Geschäft alleine betreiben. „Vielleicht mal eine Aushilfe“, sagt er, von 10.00 bis 22.00 Uhr könne er ja schlecht immer hinter der Eistheke stehen, in der von einem Qualitätshersteller gekaufte Produkte angeboten werden sollen. „Ich produziere kein Eis selbst, das ist von den Hygienevorschriften her nicht machbar“, sagt der 53-Jährige. Einen Fettabschneider beispielsweise, wie er dazu benötigt werde, könne er beispielsweise aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten nicht einbauen.
Bis es soweit ist, wird es allerdings noch dauern. „In diesem Jahr ist an eine Öffnung nicht mehr zu denken.“ 130 000 Euro müsse er noch in die Hand nehmen, um neue Innenmauern im kompletten Gebäude zu ziehen, Feuerschutztüren einzubauen, die Decken zu sanieren und Böden und Wände zu fliesen. Wie er die Eisdiele nennen will, ist noch nicht klar. „Ich weiß noch nicht, was an der Außenfassade wegen des Denkmalschutzes möglich ist.“ Die Fenster jedenfalls, so viel ist klar, müssen verschlossen bleiben.