Burscheid Beim Umweltfest gab’s viel zu lernen
Das Straßenfest war gut besucht und bot reichlich Gelegenheit zum Informieren und Mitmachen. Ganz vorne standen aber das Staunen und Lernen.
Burscheid. Zweieinhalb Stunden hat Bürgermeister Stefan Caplan am Sonntag Mittag gebraucht, um einmal über das Burscheider Umwelt- und Familienfest zu gehen. Die sonst kurze Strecke über die Haupt- und Montanusstraße war am Sonntag bei bestem Wetter gut gefüllt — mit Besuchern und allerlei Infoständen, Mitmachaktionen und kulinarischer Versorgung. Denn am Sonntag startete die 20. Burscheider Umweltwoche mit dem Umwelt- und Familienfest in der Innenstadt.
Caplan hatte unterwegs einige Hände zu schütteln, klar, aber auch einiges zu zeigen. Denn an seiner Seite war die Bürgermeisterin der Luxemburgischen Partnerstadt — Bourscheid — Annie Nickels-Theis. Sie zeigte sich überwältigt von dem Programm und sagte, dass sei kaum zu schaffen „Ich bin doch nur einen Tag zu besucht“, sagte sie und lächelte verlegen. Hier und da mitgemacht hat sie trotzdem und etwa eine Decke bei dem Quiz der Stadtwerke gewonnen, die Caplan ihr als Gentleman über den Markt trug.
Burscheid und Bourscheid — da soll es in Zukunft eine engere Verbindung geben. Klaus Becker (SPD) warb am Sonntag am Stand beider Städte für die Teilnahme an einer Radtour von einem zum anderen Ort. „Insgesamt sind das 350 Kilometer, die in wir in vier Etappen à knapp 80 Kilometern zurücklegen wollen. Das soll jetzt Tradition werden“, sagte er. Bis zum Mittag hatten sich schon 15 von 25 möglichen Mitfahrern eingetragen. Sieht also gut aus für die Tour.
An der Brücke über der Balkantrasse seilten sich unterdessen die Männer und Frauen der DLRG ab — und simulierten die Rettung an Steilhängen wie etwa an der Wupper. Für Davi (3) war das ein Großereignis. Echte Retter seien das, sagte er zu seiner Mutter Tamara Kettler. „Für ihn sind das Helden“, sagte sie. Aber die Hüpfburg und die Waffeln könnten vielleicht noch besser bei ihm angekommen sein, vermutete sie zwinkernd.
Ebenfalls faszinierend für Kinder und Menschen jeden anderen Alters war die Vogelshow von Naturerlebnis Greifvogel. Die Falkner liesen einen amerikanischen Wüstenbussard zwischen den Händen zweier Kinder hin und herfliegen — eingepackt in dicke Lederhandschuhe. Hannah (7) hat sich getraut mitzumachen und war begeistert: „Ich hatte das Gefühl, als hätte ich das schon mal gemacht“, sagte sie - und beschrieb die Vertrautheit und Ruhe, die das Tier ihr vermittelt hatte.
Auch Ute Bock kam der Naur am Sonntag näher. Sie bohrte ein Insektenhotel aus Hartholz für Wildbienen — „die sind stärker gefährdet als Honigbienen“, berichtete sie über das Gelernte im Anschluss bei einem Wein. „Sagenhaft,was man hier lernt“. Und dabei war Sonntag erst der Anfang der Umweltwoche.