Burscheid Fassanstich und Superstars: Die 20. Umweltwoche ist eröffnet
Burscheid. Mit dem Fass war es so eine Sache. Erst schien es verschwunden zu sein. So deutete es zumindest Basti Wirtz an, der auf der Bühne gemeinsam mit Jasmin Schulze von den Roten Funken Leverkusen das Sagen hatte.
Noch gelassen standen Bürgermeister Stefan Caplan und Landrat Hermann-Josef Tebroke im Publikum und begrüßten die Gäste.
Zahlreich versammelte man sich am Samstag vor dem Megafon, um gemeinsam mit den Veranstaltern das 20-jährige Bestehen des Umweltfestes zu feiern — am besten mit einem Glas Kölsch. Nach hinten verschob sich der Fassanstich. Man habe ja sowieso „Rücken“, hieß es da seitens der Stadtspitze. Und dann musste er doch ran. Es wurde eine spritzige Angelegenheit. Mit jedem Schlag auf den Zapfhahn schoß mehr Gerstensaft aus dem Fass heraus. Die Spritzschutzmanschette aus Gummi fehlte. Die feinen Anzüge des Landrats und des Bürgermeisters wurden zur Erheiterung der Zuschauer in Kölsch getränkt, ebenso wie die Bühne, auf der im Anschluss noch die Tanzgarde Steinenbrücker Schiffermädchen auftreten sollte.
Die gute Laune ließen sich die Offiziellen von diesem Malheur trotzdem nicht verderben. Hermann-Josef Tebroke lobte das Engagement zur alljährlichen Umweltwoche in den höchsten Tönen. „Wenn man sich alle Aktionen anschaut, die in diesem Rahmen in den Schulen und Kitas stattfinden, muss man sich keine Sorgen um die Zukunft machen“, sagte er. Eben diese Woche sorge dafür, dass das Verantwortungsbewusstsein der Jugend gestärkt wird. Stefan Caplan indes lobte den Motor und Kopf hinter dem Umweltfest, Uwe Graetke. Seit über 40 Jahren steht er im Dienste der Stadt. Für sein Engagement in der Organisation der Umweltwoche erhielt Uwe Graetke schon der Vergangenheit von Umwelt-, Bundes- und Landesbehörden, aus der Kreis- und Kommunalpolitik sowie aus der Bürgerschaft viel Lob und Anerkennung. Im nächsten Jahr, so deutete es Stefan Caplan an, wolle Graetke das Fest noch einmal organisieren.
„Ich wollte eigentlich allen Beteiligten meinen Dank aussprechen. Aufzählen geht aber nicht, es sind zu viele. Ohne sie alle geht es nicht“, betonte der Bürgermeister. Die Umweltwoche ist ihm eine Herzensangelegenheit. Andere Kommunen hätten mit ihren Umweltfesten nicht so lange bestehen können. Dass es ausgerechnet das kleine Burscheid über einen so langen Zeitraum schafft, fand er bemerkenswert. Für Stefan Caplan selbst war es das 17. Umweltfest, das er im Dienste der Stadt miterlebte — und sicherlich nicht das letzte. Während die Stargäste Laura van den Elzen und Mark Hoffmann aus der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ Balladen sangen, stellte man andernorts schon die Weichen für das Familien- und Umweltfest am nächsten Tag.
Eine große Rolle spielte auch am Sonntag das Jugendzentrum. Marc Munz stellte am Samstag sehr gerne und mit Überzeugung den Raum für die Jubiläumsveranstaltung zur Verfügung. Die Kontakte zur Stadt sind eng, die Zusammenarbeit läuft gut. „Ich verstehe dieses Wochenende als Tage der offenen Tür. Es gibt immer noch Kinder in Burscheid, die noch nie hier waren“, sagte Marc Munz. „Vielleicht können wir sie so erreichen.“