Benefiz: Musikalischer Beitrag zur Linderung der fernen Not
Bisher 1700 Euro erbrachte das Konzert der Musicalischen Academie. Weitere Überweisungen sind zugesagt.
Burscheid. „Sie haben nichts, nur ihre Armut“ — der Satz bleibt hängen. Anja Puppe kommentierte mit ihm eine Dia-Dokumentation über ihre Eindrücke aus Mindanao, einem Einsatz der German Doctors 2014, an dem sie teilnahm.
Hängen bleiben die Bilder der Kranken und der Armen, die oft lange, manchmal zu lange auf medizinische Hilfe warten müssen. Und hängen bleiben auch die Bilder der Fahrten in weit abgelegene Dörfer, ohne Strom und fließendes Wasser, in denen die Leute Schlange stehen, um von den German Doctors kostenlos untersucht und mit Medikamenten versorgt zu werden. Im Turnus von sechs Wochen werden die Dörfer besucht, über meist unbefestigte Straßen. Sind die Straßen ganz unpassierbar, geht der Einsatz zu Fuß weiter.
Die Musicalische Academie hatte am Sonntag zu einem Benefizkonzert für die German Doctors ins Haus der Kunst eingeladen. Die Resonanz war gut; es hätten allerdings noch ein paar mehr Leute kommen können. Mit der frisch und engagiert gespielten Haffner-Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart setzte die Academie unter ihrem Dirigenten Wolfgang Georg kontrastierende Akzente unter dem Motto „Musik tut Gut(es)“ — an der Oboe Academie-Mitglied Anja Puppe.
In ihren einführenden Worten stellte die Academie-Vorsitzende Anke Wischer die zum Teil hitzigen Diskussionen um weitere Verbesserungen des deutschen Gesundheitswesens der Not in den Entwicklungsländern gegenüber, um deren Linderung sich die Hilfsorganisation German Doctors seit ihrer Gründung bemüht.
Anschließend gab Harald Kischlat vom Vorstand deVereins Einblicke in die Arbeit der Organisation vor Ort und wies darauf hin, dass Academie-Mitglied Anja Puppe bereits an drei der ehrenamtlichen Einsätze mitgewirkt hat: in Kalkutta, in Nairobi und auf den Philippinen. Über den Einsatz in Kalkutta 2007 wurde auch ein ZDF-Bericht gezeigt.
Als „Hausärzte für die Menschen“ haben die German Doctors in fast 6500 Einsätzen seit 1983 über eine Million Patienten behandelt. Die ganze Arbeit, zu der auch Schulungen für die Einheimischen gehören, ist spendenfinanziert, jährlich entstehen 4,5 Millionen Kosten.
Die Besucher des Benefizkonzertes ließen sich nicht lumpen: 1700 Euro wurden in bar gespendet. Etliche Überweisungen sind noch zugesagt.