Derweil ist klar, dass die nötigen Abrissarbeiten unter Federführung der Spezialistenfirma Belfor erfolgen sollen, die auch die Sanierung nach dem Feuer an der Friedrich-Goetze-Hauptschule übernommen hat. Michael Schwarz, Eigentümer des Gewerbeparks Colonia, geht inzwischen davon aus, dass der Abriss doch aus dem Inneren des Gebäudes heraus erfolgt. Ein Kran, der von außen arbeiten könnte, müsste wegen der Innenlage der ausgebrannten Halle einen zu großen Ausleger haben und würde auch die anderen Gewerbetreibenden behindern.

Wie beim Abriss vermieden werden soll, dass sich der noch unbelastete Bauschutt der Dachkonstruktion mit dem kontaminierten Schutt auf dem Hallenboden vermischt, ist noch offen. Das Einziehen eines Zwischenbodens aus Holz hat Schwarz inzwischen verworfen. Womöglich wird der chromhaltige Staub durch einen Spezialanstrich an den Untergrund gebunden. Auch zwei Monate nach der Brandnacht ist Schwarz noch froh, dass eine Löschwassersperre am Eingang verhindert hat, dass kontaminiertes Wasser auf den Hof und in die Kanalisation gelaufen ist. Das wäre eine Katastrophe geworden.

Mit einem Jahr rechnet Schwarz, bis die Halle wieder aufgebaut ist. Er selbst ist inzwischen als Teilhaber in den Verchromungsbetrieb eingestiegen — und wundert sich weiter über das Vorgehen der Einbrecher. Dass beispielsweise zwei zur Abholung bereite Kisten mit rund 800 Spannplatten von Hand ausgeräumt wurden, obwohl ihr Materialwert gering ist, gibt ihm zu denken, ebenso wie die Beute bei einem Einbruch eine Woche vor dem Brand. Da wurden Fadenhalter für Textilmaschinen gestohlen — ebenfalls ohne hohen Wert. Ging es stattdessen darum, die Firma gezielt bei ihren Kunden in Misskredit zu bringen?

Wie auch immer, der Wiederaufbau ist beschlossene Sache — auch dank guter Absicherung des Schadens durch Versicherungen.