Brandruine auf dem Weg zum neuen, alten Haus
Im Februar stand die Familie Heider vor dem Nichts. Am Freitag konnte sie mit Freunden wieder Richtfest feiern.
Burscheid. „Wir wollen es wieder so haben, wie es war.“ Bernhard Heider (72) blickt auf sein Eltern- und Geburtshaus an der Fritz-Halbach-Straße. In der Nacht vom 8. auf den 9. Februar war das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1919 durch ein Feuer im Dachgeschoss schwer zerstört worden. Jetzt kommen Freunde mit Geschenken in der Hand und gratulieren der Familie zum Richtfest.
Heiders Ehefrau Joëlle (62) war in der Brandnacht die Erste, die das Feuer bemerkte. „Das war ein Geräusch, als ob der Kater Papier zerknüllt.“ Da stand der Dachboden schon in in Flammen. Erst weckte sie ihren jüngsten Sohn Bernard (31), dann ihren Mann, dessen Schwester und einen Mieter. „Ich bin vor allem erleichtert, dass wir alle rausgekommen sind, ohne dass jemand verletzt wurde.“ Auch ein Papagei, zwei Hunde und mehrere Katzen wurden gerettet. Nur ein Kater erstickte unter dem Bett.
„Was uns am meisten berührt, ist die Solidarität der Menschen“, sagt Berhard Heider. Kleiderspenden, erste Hilfe, Übernachtungsmöglichkeiten, inzwischen auch eine neue Unterkunft bei der Familie Cilsik am Sieferhof. Auch bei der Versicherung sei man in guten Händen; der Neuaufbau wird von ihr übernommen. „Der Architekt hat gesagt, Weihnachten sind wir wieder drin.“ Die Familie mag es noch nicht recht glauben.
Innen ist der Putz von den Wänden geschlagen, damit sie trocknen können. Die Böden müssen neu aufgebaut werden, das alte Schlossparkett ist zerstört. Sohn Bernard konnte nur den Rechner mit wichtigen Unterlagen für die Diplomarbeit retten — und die Kleider, die er am Leib trug. Nicht nur das Feuer, sondern auch das Löschwasser richtete Riesenschäden an.
Unendlich viel aus einem ganzen Familienleben musste seither weggeschmissen werden. „Aber viele Sachen sind auch gerettet worden und können nach einer Reinigung wieder benutzt werden“, sagt Bernhard Heider. Und der Resignation nach dem Schock der Brandnacht folgte schon bald Ermutigung: Am Morgen nach dem Feuer begutachtete Zimmermeister Wolfgang Hoger aus Wermelskirchen das Gebälk. Sein Kommentar zur Substanz: „Da könnt ihr noch Walzer drin tanzen.“ Einige Monate wird es noch dauern, dann hat er Recht behalten.