Bürger können Bedürftigen einen Wunsch erfüllen

Ab sofort startet die 11. Wunschbaumaktion. Im Rathaus und bei Adient stehen die Weihnachtsbäume mit den Wunschkarten.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Bereits zum 11. Mal startet in Burscheid die Wunschbaumaktion. Gestern trafen sich die Partner der Initiativen (Kirchengemeinden, Tafel, Kinderschutzbund, Altenzentrum, ASB, Diakonie-Sozialstation und Seniorenbeirat) im Rathaus, um für das Projekt zu trommeln und möglichst viele Menschen zu begeistern, Kindern, Jugendlichen oder Senioren mit einem Geschenk eine Freude zu bereiten.

Dass es auch in Burscheid immer mehr Menschen gibt, die sich für viele Selbstverständliches nicht leisten können, darauf machte Bürgermeister Stefan Caplan angesichts des jüngst vorgelegten bundesweiten Armutsberichts aufmerksam. „Auch für Burscheid gilt, die Schere geht weiter auseinander.“ Umso mehr könne man mit der Wunschbaum-Initiative Solidarität signalisieren. „Wir haben es über die Jahre geschafft, dass kein Wunsch unerfüllt geblieben ist.“

Und so funktioniert die Aktion: Die Partner sammeln bei Burscheider Bedürftigen Weihnachtswünsche, die ganz anonym auf Karten notiert werden und dann in den Weihnachtsbäumen im Rathaus und bei Adient zum Mitnehmen aushängen. „Ich freue mich, dass Adient die Tradition von Johnson Controls weiterführt“, dankte Caplan der Sprecherin des Konzerns. Claudia Steinhoff erklärte, dass das Unternehmen an der Industriestraße in diesem Jahr gleich zwei Aktionsbäume aufgestellt hat.

Wer eine oder mehrere Karten von diesem Bäumen mitnimmt, besorgt anschließend das gewünschte Geschenk, und liefert das Päckchen dann verpackt im Rathaus ab. Von dort wird es weiter verteilt. Über die Partner gelangen die Päckchen dann rechtzeitig zum Fest an die richtige Adresse. „Manche Kinder haben noch nicht das richtig Maß“, berichtet Dagmar Zimmer von der Tafel. „Wir hatten schon ein paar spezielle Wünsche, ein Tablet oder auch ein Fahrrad.“ Dann müsse man noch mal mit den Kindern reden. Der Richtwert der Geschenke liegt etwa bei 20 Euro. Auch Nike- oder Adidas-Sportschuhe stünden manchmal auf der Wunschliste. Edelgard Reininghaus, die die Aktion im Rathaus koordiniert, machte eine praktischen Vorschlag. „Dann würde ich einfach in einem Geschäft vor Ort einen Gutschein kaufen. Und die Eltern können dann aufstocken.“

Zumeist bleiben die Wünsche aber immer gleich, erklärte Barbara Sarx vom Seniorenbeirat. „Körperlotion — für trockene Haut — und Büchergutscheine“, seien die Renner. Auch Barbara Borkowski vom Altenzentrum bestätigt das. „Die Menschen, die bei uns im Bett liegen, wünschen sich etwas Kuscheliges. Und die Bonbons müssen immer in einer bestimmten Dose sein.“

Elke Fuchs, Erzieherin beim Kinderschutzbund, hat in diesem Jahr für OGS- und Kita-Kinder einen rückläufigen Trend ausgemacht: „Wir haben weniger Wünsche.“ Ihre Begründung: Weniger Flüchtlingskinder.