Bürgermeisterwahl: Breiter Rückhalt in CDU für den Amtsinhaber
CDU nominiert Stefan Caplan wieder zum Bürgermeisterkandidaten.
Burscheid. Knapp vier Wochen ist es her, dass in diesem Saal das BfB getagt und Michael Baggeler zum Bürgermeisterkandidaten gekürt hat.
Jetzt hat die CDU den Raum belegt und kräftig getrommelt. Knapp 80 Besucher sind ins Hotel Schützenburg gekommen, um Stefan Caplans zweite Nominierung zum Bürgermeisterkandidaten zu erleben.
„Ist noch jemand im Raum, der kandidieren will?“, fragt die Vorsitzende Erika Gewehr zur Erheiterung des Publikums in die Runde, ehe der Amtsinhaber seine Vorstellungsrede beginnt.
Er sei genauso aufgeregt wie vor fünf Jahren, sagt Caplan. „Ein kleines bisschen besser ist es, seit sich gerade kein Gegenkandidat gemeldet hat.“ Doch dem augenzwinkernden Understatement folgen eine selbstbewusste Leistungsbilanz und ein konkreter Ausblick auf seine weiteren Vorhaben.
Die Partei dankt es ihm mit 53 Jastimmen und einem kräftigen Applaus, der ein längeres Nachdenken über die zwei Gegenstimmen gar nicht erst aufkommen lassen will.
Caplan betont den Teamgedanken („Ich will mich mit Ihnen zur Wahl stellen“), verzichtet trotz des Wahlslogans „Burscheid gewinnt mit uns“ weitestgehend auf parteipolitische Kraftmeierei („Wir haben uns den Ideen anderer nie verschlossen“). Und er pflegt bei der Rückschau das Bild des Machers mit einer Aversion gegen „Effekthascherei“, wie er es nennt: stabiler Haushalt, Radweg, Schullandschaft, „Arbeiten und Wirtschaften“, die Innenstadt.
Bei diesem Thema schlägt der Bürgermeister erstmals die Brücke in die Zukunft. Er verwahrt sich dagegen, durchaus mit Blick auf den Kontrahenten BfB, die Innenstadt schlechtzureden.
„Es besteht die Gefahr der sich selbst erfüllenden Prophezeiung.“ Für den Sommer stellt er in der Kirchenkurve eine größere Außengastronomie in Aussicht, „die es bisher in dieser Form nicht gab“. Für die Leerstände bei Greiner und Hülpüsch gebe es vielversprechende Verhandlungen. Und auf Platz eins stehe die Ansiedlung eines Drogeriemarktes.
Bei den Gewerbeflächen richten sich die Hoffnungen auf Straßerhof, wo nach einer langen Hängepartie nun endlich die Erschließung und Vermarktung auf den Weg gebracht werden soll.
Und Caplan will trotz der Verbesserung bei der Internetversorgung nachlegen und hat sich sowohl eine möglichst weitreichende Erhöhung der Geschwindigkeit auf 100 Megabit pro Sekunde auf die Fahne geschrieben als auch Lösungen für die bisher noch weißen Flecken wie in Teilen von Dürscheid oder in Grünscheid.
Zum Abschluss legt sich Caplan noch mit Knigge an: Der habe mal gesagt, wer kein Geld habe, habe auch keinen Mut. „Aber wir alle haben in den letzten Jahren sehr viel Mut bewiesen.“ Dann wird abgestimmt — derweil Videos mit Caplan-Unterstützern laufen: von Ute Hentschel über Engelbert Wrobel bis zu Maryo Fietz und Wolfgang Bosbach.