Burscheid. Stimmungsvoller Adventsauftakt
Burscheid. · Zum ersten Adventswochenende öffnete sich an der Schützeneich das erste Türchen eines riesigen Adventskalenders. In Hilgen kam der Nikolaus.
„Tochter Zion!“ schickten die Posaunen des CVJM am Samstag über die Dächer in der Schützeneich, als an der Frontseite des Luchtenberg-Richartz-Haus das erste Türchen vom großen Adventskalender schon offen stand. Die zwölf Balkongitter dort tragen nun wieder die bunten Klappbilder, die sich wie Fenster nach rechts und links öffnen lassen. So wird bis zum Heiligen Abend täglich ein weiteres Weihnachtsmotiv enthüllt. Die Leiterin der Tagespflege, Christa Glaubitz, freut sich, dass es den Riesen-Adventskalender seit 15 Jahren gibt. Die Idee kam einst aus dem Westerwald.
Die Bildflächen bilden Spanplatten, davor sind zwei bergischgrüne Schlagläden sind mit Draht- und Kabelbindern sturmsicher am Balkongitter befestigt. Hergestellt wurden die etwa ein Meter 50 mal ein Meter großen Einzelteile von Hausmitarbeitern, zusammen mit Ehrenamtlern vom Sozialen Dienst und einigen Hausbewohnern. Die weihnachtlichen Bilder entwarf das Team selbst.
Krippenszene am Heiligen Abend
Im ersten Türchen ist ein altes Thüringer Motiv zu sehen. Eine frühere Bewohnerin hatte es einst aus dem Gedächtnis gezeichnet. Am Heiligabend verwandelt sich dann der Haupteingang traditionell in eine Krippenszene. Am gleichen Tag hatte das Evangelische Altenzentrum auch zum Adventmarkt geladen. Dort gab es Stände voll akkurat gearbeiteter Handarbeiten aus Wolle, Stoff und eine Fülle von Accessoires. Als Gag hatte Irmela Busch eine nostalgische Erinnerung aus Kinderzeit lebendig gemacht: Ein großer und ein kleiner „Krabbelsack“ mit Überraschungen warteten auf Neugierige, die sich für ein paar Cent daraus eine Überraschung angeln konnten. Kunstblumen aus den natürlichen Blüten der Pflanze „Silbertaler“ ergänzten das Bild.
Spinnrad und Schmiedefeuer
Bei den hübschen Mützen von Margit Mosebach aus Odenthal finden auch Personen mit kleinen Köpfen reichlich Auswahl. In Burscheid war sie zum zweiten Mal. Eva Schmitz, Burscheid, entwirft ihre Glückwunschkarten weiterhin mit viel Geschmack und Kunstverständnis. Sie weiß: “Trotz digitaler Wende sind fantasievolle Karten noch gefragt.“
Auf dem Schoß von Dorine Krieger lag Chow-Chow-Hund Fritz, während sein Frauchen eifrig Faden aus Bergschafwolle spann. Draußen glühten inzwischen Kohlen auf der 150-Jahre alten Feldesse.
Schmied Robert Krieger hatte beim Formen einer stählernen Pieknadel zeitweise eine junge Assistentin. Katja (15) schwang den schweren Hammer oder drehte aus dem Vierkantstab geschickt eine schmückende Spirale.
Auch die Burscheider Tafel präsentierte ihre Neuheit: Sechs Kilo Walnüsse hatten die Mitarbeiter in stundenlanger Knackarbeit entkernt und im Zuckermantel gebrannt. Musikgruppen, Tanz-Ensemble und der lustige Clown Willy brachten auch in die Wohnbereiche ein Stück Adventsfreude.