Burscheider Bad: Recyceltes Wasser soll Betriebskosten senken
Die Errichtung einer Schlammwasseraufbereitungsanlage soll Kosten sparen und die Umwelt schonen.
Burscheid. "Schlammig" ist das Wasser im Burscheider Bad beileibe nicht. Trotzdem investieren die Stadtwerke rund 108.000 Euro für eine Schlammwasseraufbereitungsanlage. Warum diese Investition durchaus Sinn ergibt, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Thielsch: "Schlammwasser ist natürlich nur ein Fachbegriff. Gemeint ist das Wasser, das durch die Filteranlagen gespült und recycelt wird".
Bislang mussten jährlich rund 13.700 Kubikmeter Filterrückspülwasser durch neues Frischwasser ersetzt werden. Durch die neue Anlage mit dem umständlichen Namen "Filterrückspülwasser-Recycling-Umkehrosmose-Anlage" können 75 Prozent des gefilterten Wassers - also rund 10.300 Kubikmeter - wieder verwendet werden.
Das spart Geld in mehrfacher Hinsicht. Frischwasser- und Abwassergebühren sinken und auch der Erdgasbezug verringert sich, weil das recycelte Wasser im Gegensatz zu dem rund 10 Grad kalten Leitungswasser nicht erst mithilfe des erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerks auf 30 Grad erwärmt werden muss.
Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Thielsch geht davon aus, dass sich die Anlage in weniger als zweieinhalb Jahren amortisiert haben dürfte. Bei einer zu erwartenden Betriebsdauer von 15 Jahren sollen sich die Überschüsse auf einige 100.000 Euro summieren.
Wer angesichts dieser Summe nun auf sinkende Eintrittspreise hofft, dem muss Thielsch eine Absage erteilen. In Anbetracht der steigenden Gas-, Strom- und Wasserkosten könne man lediglich von einer Preis-Stabilisierung ausgehen.
Für die Stadtwerke selbst ist die Errichtung der Schlammwasseraufbereitungsanlage nicht nur mit positiven Auswirkungen verbunden, schließlich verringert sich durch die Anlage der Erdgas- und Wasserabsatz der Stadtwerke. Die geringere Abwassermenge könnte sogar minimal negative Auswirkungen auf die zukünftige Höhe der Abwassergebühren in Burscheid haben.