Sonnenkraft-Freunde werben für gemeinsame Anlage
Knapp 30 Interessenten informierten sich im Rathaus über die Voraussetzungen für Bürgersolaranlagen.
Burscheid. Ist Burscheid einer Bürgersolaranlage ein Stückchen nähergerückt? Zumindest fiel das Interesse diesmal deutlich größer aus als beim ersten Anlauf. Knapp 30 Interessenten fanden sich im Rathaus ein, um sich über die Verbindung von Klimaschutz und finanziellem Gewinn zu informieren.
Erster Fürsprecher der Idee war der Burscheider Jan-Gerd Neumann. Gemeinsam mit seinem Freund und GbR-Partner Tobias Zahlmann betreibt er seit April die Solaranlage auf dem Dach der Montanusschule. 34000 Kilowattstunden hat sie schon erzeugt. "Wir machen mit", bekundete Neumann seine Bereitschaft, sich auch an einer Bürgersolaranlage zu beteiligen.
Wie diese organisiert werden könnte, davon erzählte Stefan Wiemer, Geschäftsführer von Bürgersolar Odenthal, einem Zusammenschluss von mittlerweile rund 60 Bürgern, die jeweils Anteile für die inzwischen zwei Anlagen in Odenthal erworben haben.
Zwischen 1000 und maximal 5000 Euro durften bei Bürgersolar angelegt werden. "Wir wollten keine Großaktionäre", sagte Wiemer. Bei dem Geld handele es sich um eine langfristige Anlage über einen Zeitraum von 20 Jahren. So lange ist eine Einspeisevergütung gesetzlich garantiert. Die Anteilseigner können mit einer Rendite von fünf bis sieben Prozent rechnen.
Ein Konzept, das in Deutschland offenbar immer mehr Anhänger findet. Von mittlerweile bundesweit rund 900 Bürgersolaranlagen sprach Wiemer. Die Stadt, an der Montanusschule Vermieterin der Dachfläche, werde im Falle eines solchen bürgerschaftlichen Engagements die noch denkbaren Dachflächen kostenlos zur Verfügung stellen, kündigte Bürgermeister Stefan Caplan an.
Nach dem Ende der Veranstaltung konnten sich Interessenten in eine Liste eintragen. Jetzt soll noch nach Sonnenkraft-Freunden gesucht werden, die auch bereit sind, die Sache organisatorisch in die Hand zu nehmen.