Burscheider bringt die Kinder in Wuhan zum Lachen
Vor einem Jahr eröffnete Mike Gutjahr ein Haus zur Kinderbetreuung in der China-Metropole. Mit seiner Frau betreut er dort jetzt schon 100 Jungen und Mädchen.
Burscheid/Wuhan.Vor genau einem Jahr berichteten wir an dieser Stelle über die Pläne des Burscheiders Mike Gutjahr, der mit seiner Frau Xue Jiao Zhu in der chinesischen Stadt Wuhan ein privates Center zur Betreuung von Kindern eröffnete. Jetzt sind die beiden wieder zu Besuch bei den Eltern in der Heimatstadt des 39-jährigen.
„Es läuft gut“, berichtet Gutjahr. „Wir haben schon 100 Kinder, die regelmäßig zu uns kommen.“ Sogar ein zweites Haus hatten er und Xue Jiao Zhu in der 16-Millionen-Menschen-Metropole eröffnet. „Das war aber dort nicht so unsere Community.“ Ganz anders in dem ersten und jetzigen Center. „Die Nachfrage ist riesig groß.“ Und Bilder von den Angeboten dokumentieren, dass der Deutsche mit seinen Späßen sehr gut ankommt bei den Drei- bis Zehnjährigen. Von 17 bis 20 Uhr werden sie in der Regel gebracht oder kommen selbst vorbei. Um zusätzliche Englischkenntnisse zu erwerben, Aquarellmalerei bei Xue Jiao Zhu zu lernen oder begeistert bei den Sport- und Spaßaktionen von Mike Gutjahr mitzumachen: Rollerblades fahren und Skaten ist gefragt — und neuerdings auch Yoga.
Ein ganz neues Angebot, dass jetzt schon gefragt ist: Ein gemeinsames Camp, an dem die Eltern im Oktober mit den Kindern mal eben nach Bali fliegen, um unter der Aufsicht der beiden Betreiber des Centers und einer Yoga-Lehrerin nach Bali fliegen, um dort zu entspannen. Kostenfaktor: Mindestens so viel wie ein Urlaub hierzulande. Kinder, die in das Center von Mike Gutjahr und Xue Jiao Zhu gehen, kommen meist aus besserem Haus. „Die Eltern haben häufig eine eigene Firma“, verrät der Burscheider. Und das weckt Begehrlichkeiten.
„Die Chinesen sind Meister im Kopieren“, weiß der 39-Jährige. Dennoch lässt er sich über die Schulter schauen. „Ich habe spontane Ideen und eine besondere Art, mit den Kindern umzugehen.“ Das könne man nicht kopieren. Dennoch sagt der Burscheider: „Wir wissen jetzt schon, dass wir Wege finden müssen, anders zu sein als andere Anbieter.“ Die Konkurrenz sei groß. Auch wenn der Markt das auch sei. Die Kinder in China würden von ihren Eltern mit allen Mitteln gefördert. Unabhängig von der Gesellschaftsschicht. „Sie kennen eigentlich keine Freizeit. Fast jeder Junge spielt hier Klavier.“
Jetzt haben Mike Gutjahr und Xue Jiao Zhu Urlaub. In Las Vegas haben sie kürzlich geheiratet. Die Dokumente sollen den Behörden in Wuhan vorgelegt werden, damit die Ehe in China auch anerkannt wird. Jetzt sind die beiden bei Mikes Eltern Ulrike und Jürgen Elstermeier in Burscheid zu besuch. Bald geht es nach Spanien und Hintertux — und dann wieder zurück nach Wuhan.