2019 Das bringt die Kultur im neuen Jahr

Burscheid/Bergisches Land. · Vorschau Ein Blick auf Konzerte, Theater, Kunst und Kabarett in Burscheid und der Region in den ersten Monaten 2019.

 Einen besonderen Kulturrundgang gibt es in diesem Monat in Altenberg.

Einen besonderen Kulturrundgang gibt es in diesem Monat in Altenberg.

Foto: Sarx, Barbara (s09)

Am kommenden Sonntag, 6. Januar, gibt es in Altenberg ab 14 Uhr einen besonderen Rundgang. Vor fast 900 Jahren wurde das Kloster Altenberg gegründet und die schnell wachsende Zahl der Mönche und Konversen löste intensive Bautätigkeiten aus. Die Archäologen fanden Hinweise darauf, dass zur Gründungszeit im Dhünntal bereits steinerne Gebäude standen, die im Zusammenhang mit der nahe gelegenen Burg Berge der Grafen von Berg standen. Auch zur Lage von Kirche und Kreuzgang gibt es neue Erkenntnisse. Der Rundgang im ehemaligen Klosterbereich wird mit Randolf Link zur spannenden Spurensuche. Der Verein Landschaft und Geschichte geht auf eine besondere Spurensuche in Altenberg. Randolf Link stellt wenig bekannte Sagen und Legenden und die geschichtlichen Hintergründe der Frühzeit der Grafen von Berg und des Klosters vor. An sagenhaften Orten wird die Welt des Mittelalters mit edlen Rittern, schönen Jungfrauen und frommen Mönchen für kurze Zeit lebendig. Häufig spielen dabei Naturerscheinungen und Naturgewalten eine wichtige Rolle, die der Mensch des Mittelalters mit Wundern und himmlischen Ereignissen erklärte. Andererseits sind immer wieder Tod und Teufel, Schrecken und Versuchung die Themen. Der Rundgang dauert 1,5 Stunden, die Wegstrecke wird den Wetterverhältnissen angepasst. Treffpunkt ist um 14 Uhr ist der Torbogen neben dem Altenberger Hof. Die Teilnahme kosten fünf Euro.

Am 27. Januar gibt es in der Aula der Johannes-Löh-Gesamtschule ab 15 Uhr KinderKultur mit dem Stück „Ein bärenstarkes Fest“ für Kinder ab vier Jahren. Dort dreht sich alles um das Thema Vorurteile und wie man sie überwindet, vom Alleinsein und Zusammenhalten, on der Kraft der Fantasie und natürlich von Teddybären, von und mit Beate Albrecht und Luisa Hegge, „Theaterspiel“, Witten. Merle hat morgen Geburtstag - das ist doch der schönste Tag überhaupt, oder? Doch dieses Jahr ist alles anders: Papa wohnt jetzt woanders, Mama musste dringend wegfahren, und Merle soll nun zum ersten Mal bei ihrer Tante Thea, einer älteren Dame aus demselben Haus, übernachten. Aber was noch viel schlimmer ist: Sie möchte Merles Festtag einfach vergessen. Aber warum? Thea weiß nicht, was sie Merle schenken soll und feiert seit Jahren nicht mal mehr ihren eigenen Geburtstag. Doch Merle hat da eine Idee: Mit viel Fantasie, einem Buchstabenrätsel und einem bärenstarken Traum verschafft sie sich Gehör. Am Ende schaffen es Jung und Alt mit Torten, Teddys und ungewöhnlichen Geschenken ein tolles Geburtstagsfest zu feiern.

Sonderausstellung zu Tina Haase im Kunstmuseum Villa Zanders

Ab dem 27. Januar gibt es im Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach die Sonderausstellung „Tina Haase – unbedingt“, die bis zum 5. Mai laufen wird. Die in Köln und München lebende Künstlerin Haase hat seit ihrem Studium bei Fritz Schwegler an der Düsseldorfer Akademie zu einer sehr eigenständigen Bildsprache zwischen Skulptur, Malerei, Performance und Film gefunden. Tina Haase geht von ganz gewöhnlichen, oft auch von ausrangierten und leicht zu übersehenden Dingen des alltäglichen Gebrauchs aus, die sie einer näheren Erkundung unterzieht. Durch eine vorbehaltlose Beschäftigung mit den innewohnenden schier unendlichen Form- und Farbvariationen gelangt sie über einfache Schichtungen und Stapelungen zu völlig unerwarteten und bisweilen skurrilen Bildfindungen. Dabei entstehen sowohl organisch-wuchernde als auch geometrisch-architektonisch konstruierte Kunstwerke von spielerischer Leichtigkeit jenseits formalistischer Strenge. Die geplante Ausstellung nimmt Haases Skulpturen aus Papier und Karton in den Focus. Steht dieser Werkstoff bei ihr auch nicht programmatisch im Mittelpunkt, so macht die Konzentration darauf doch Haases bildhauerisches Anliegen und ihren humorvollen und teils subversiven Ansatz deutlich: Die Künstlerin lässt uns lächeln und schenkt dem unbeachteten Gebrauchsgut ein neues Dasein, indem sie ihn in ihr bildhauerisches Konzept überführt.

Am 2. Februar gibt es ab 19.30 Uhr im Kultur-Badehaus Burscheid politisches Kabarett mit der Buschtrommel und Britta von Anklang und Andreas Breiing: Die Zeiten sind schräg: Donald Trump kaspert sich durchs Amt, Erdogan bekommt den Friedensnobelpreis und Gauland fordert flächendeckend Kondome. Für Flüchtlinge. Und die GroKo. Obwohl, in dem Alter läuft eh nix mehr. Die Welt hat Probleme und die haben die beiden Buschtrommler auch: Frau von Anklang fährt kaum noch Auto, sondern benutzt ihren Solarbesen, während Protestbürger Breiing die Biobrötchen mit ‘nem tiefergelegten SUV holt. Sie isst vegetarisch, er täglich Blutwurst. Sie mag Organe spenden, er spendet großzügig seine Hühneraugen. Sie liebt die Nordsee, er Bayern – wegen Berge, Bier und Bock schießen. Besonders erfreuen ihn die Pläne zur bayrischen „Katalanisierung“, bei dieser Vision gleicht Spielt und Mimik von Andreas Breiing einem Mr. Bean. Beiden gemein sind insgesamt 16 Kleinkunstpreise und ihr ständig aktualisiertes, bissiges Programm. Die Karten sind bereits in allen bekannten Vorverkaufsstellen und online unter www.remscheid-live.de erhältlich. Die Karten kosten im Vorverkauf 19 an der Abendkasse 21 Euro.

Am 16. März gibt es im Kultur-Badehaus Burscheid ab 19.30 Uhr das Stück „Fräulein Else“ zu sehen. Ab wann sind Menschen käuflich und bereit, für einen entsprechenden Betrag über ethische Grenzen zu gehen? Eines der bekanntesten Werke mit dieser Thematik ist Arthur Schnitzlers „Fräulein Else“. Die Münsteraner Schauspielerin Gabriele Brüning haucht „Fräulein Else“ Leben ein: Sie erzählt die Geschichte eines unmoralischen Angebots nach der Vorlage von Arthur Schnitzler. Die ist spannend wie ein Krimi, dramatisch wie eine Tragödie, leicht und prickelnd wie ein Glas Champagner. Dabei werden in der Novelle Tiefen menschlichen Daseins ausgelotet. Was Schnitzler beschreibt, ist der Gewissenskonflikt einer jungen Frau: Die 19-Jährige erhält auf einer Ferienreise den Brief der Mutter, in dem sie aufgefordert wird, sich vom Kunsthändler Dorsday die Summe von 30 000 Gulden zu leihen, um ihren verschuldeten Vater vor dem Gefängnis zu bewahren. Dorsday bietet Hilfe an, aber nur unter der Bedingung, die Bittstellerin für 15 Minuten nackt zu sehen. Hin und her gerissen, stürzt das Angebot Else in eine nahezu ausweglose Situation. In einer organischen Verbindung aus Schauspiel und Lesung nimmt sich die Schauspielerin dieser schillernden Figur in all ihren Facetten an und verspricht ein unterhaltsames und mitreißendes Theatererlebnis. Gabriele Brüning ist freie Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin und Dozentin Simulationsschauspielerin an der Uni Münster.

Ab dem 10. März findet im Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach die Sonderausstellung „Nach Rubens – Druckgrafik aus drei Jahrhunderten“ ihren Platz, die bis zum 26. Mai laufen wird. Das umfangreiche malerische Werk des flämischen „Malerfürsten“ Peter Paul Rubens entfaltete seine Wertschätzung und seinen vorbildlichen Einfluss nicht zuletzt durch das Medium der Druckgrafik. Sie war es, die seine genialen Bilderfindungen in aller Welt bekannt machte und seinen Ruhm als Künstler etablierte. Denn die nach seinen Bildern gestochenen Blätter waren – im Gegensatz zu den Gemälden – für jedermann zugänglich und erschwinglich. Sie dienten vielen Künstlern des 17. und 18. Jahrhunderts als Vorlage und waren zugleich von Anbeginn an begehrte Sammelobjekte.In acht Kapiteln von „Rubens´ universaler Bildkosmos“ über „Illustrationsgrafik im Dienst der Massenmedien“ bis „Der Kult des Künstlers zwischen Kunst und Kommerz“ wird die Hochzeit des Kupferstichs über drei Jahrhunderte anhand von Originalwerken aus der Werkstatt Peter Paul Rubens´ und seiner Nachfolge kenntnisreich vermittelt.

Am 8. April präsentiert Engelbert Wrobel ab 19.30 Uhr im Haus der Kunst in Burscheid die International Swing All Stars mit der „Wonderful World of Louis Armstrong“. Louis Armstrong ist der bekannteste Jazzmusiker aller Zeiten. Der aus New Orleans stammende Trompeter und Sänger war ein Weltstar, der auf seinem Instrument Maßstäbe setzte. Sein Einfluss auf junge Trompeter ist bis heute spürbar. Neben Billie Holiday und Ella Fitzgerald war er einer der bekanntesten Sänger des Jazz, und zu den größten Hits dieses begnadeten Entertainers zählen Songs wie “Hello Dolly” und “What a Wonderful World”. Handverlesene und internationale Jazzmusiker hat Engelbert Wrobel zu der Formation “International Swing All Stars” zusammengeholt, die in Burscheid, der Wahlheimat von Wrobel, längst keine Unbekannten mehr sind.

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