Das größte Hotel am Ort wechselt die Inhaber
Nach fast 17 Jahren hat Anke Kugelmeier die Verantwortung für die Schützenburg abgegeben. Beim Übergang hilft sie aber noch mit.
Burscheid. Im vergangenen Jahr hatte Hausherrin Anke Kugelmeier noch das 125-jährige Bestehen der Schützenburg gefeiert. Jetzt hat 53-Jährige die Verantwortung für Burscheids größtes Hotel abgegeben. Seit Monatsanfang sind die Eheleute Zvonko und Jenny Jurinjak neue Pächter des Traditionshauses an der Hauptstraße. Die Immobilie bleibt aber im Besitz von Kugelmeiers Vater Hans Disselhoff.
„Die beiden können das besser. Sie sind beide vom Fach“ — so begründet Kugelmeier ihren Rückzug nach fast 17 Jahren. Im Herbst 1999 hatte ihr Vater das Hotel gekauft, nach Umbau und Erweiterung wurde am 14. Mai 2000 unter ihrer Regie Wiedereröffnung gefeiert. „Ich mag meine Gäste“, sagt sie. Aber dauerhaft alleine die Verantwortung für den Restaurantbetrieb, den Veranstaltungssaal und die 35 Zimmer zu tragen, kann auch eine Last sein. „Zu zweit ist das etwas ganz anderes.“
Zvonko Jurinjak (46), gelernter Koch und Hotelbetriebswirt, und seine Frau Jenny (34), Hotelbetriebswirtin und Restaurantmeisterin, hatten zuletzt ein Hotel in Kupferzell nördlich von Schwäbisch Hall geleitet. „Wir waren vom Hotelbetrieb in Burscheid gleich begeistert“, sagt Jenny Jurinjak. Und ihr Mann ergänzt anerkennend: „Das ist ein traditionsreiches Haus.“
Entsprechend geräuschlos soll der Übergang erfolgen. Anke Kugelmeier wird noch eine Zeit mithelfen und die Nachfolger einführen — so wie sie das am Montag schon bei der Wirtschafts- und Werbegemeinschaft „Wir für Burscheid“ (WfB) getan hat: Dort hat Zvonko Jurinjak gleich auch ihre Nachfolge als Beisitzer im Vorstand für den Arbeitskreis Gastronomie angetreten.
Auch sonst soll alles so weiterlaufen wie bisher: Alle vereinbarten Termine für Hochzeiten, Gesellschaften und Feiern sind gesichert, das Personal von rund 20 Mitarbeitern wurde komplett übernommen. Am Sonntag, 19. Juni, wollen sich die neuen Pächter ab 17 Uhr im Rahmen eines Grillabends vorstellen.
Was Kugelmeier nach dem Ausstieg aus der Schützenburg machen will, weiß sie selbst noch nicht — auf jeden Fall aber in Burscheid wohnen bleiben. Dorthin wollen die Eheleute Jurinjak noch ziehen. Derzeit leben sie im eigenen Hotel und sind auf der Suche nach einer schönen Wohnung mit Garten.
Wenn sie an die Zukunft der Schützenburg denken, setzen sie neben den Übernachtungsgästen aus der Geschäftswelt und von den Feiergesellschaften ihre Hoffnungen auch auf die touristische Wirkung der nahen Radtrasse. Der ein oder andere Radsportbegeisterte hat schon mal an der Hauptstraße neue Kraft für die nächste Tagestour gesammelt. Das soll ausgebaut werden.
Nicht ändern werden sich die Küchenzeiten des angeschlossenen Restaurants : an sieben Tagen in der Woche von 12 bis 14 und von 18 bis 22 Uhr (sonntags 17 bis 21 Uhr).
Als Idee habe es den Ausstieg immer mal wieder gegeben, blickt Kugelmeier zurück. Aber konkret wurde er erst kurzfristig: Die Entscheidung fiel vor vier Wochen. Sie nun auch wirklich zu begreifen, wird noch etwas länger dauern. „Das ist noch gar nicht bei mir angekommen.“