Die Stadt im Weihnachts-Feier-Fieber

Eine volle Innentstadt gab es gestern beim ersten Burscheider Tannenbaumfest. Mit dem Shuttle konnten Interessenten auch auf andere Märkte in der Umgebung fahren.

Foto: Judith Michaelis

Burscheid. Ganz neu für Burscheid: Weihnachtsmarkt-Hopping mit dem Wiedenhoff-Shuttle-Bus. Mit einer zugkräftigen Idee wurde der Ablauf des ersten Tannenbaumfestes in der Hauptstraße bereichert: Gleich vier Veranstalter, darunter die Wirtschafts- und Werbegemeinschaft „Wir für Burscheid“ (WfB) schickten den versierten Busfahrer Mario Decker vom Tannenbaumfest aus am Markt mit einem 20-Personenfahrzeug auf eine Rundreise zu weiteren gemütlichen Märkten in zwei Burscheider Ortschaften und nach Odenthal.

Um 14 Uhr ging’s mit einigen Insassen zum ersten Halt: Rund um die Aktion „A Tännschen please“ (Gut Engelrath) bot der Obstmarkt an der B 51 nicht nur Obst und Gemüse. Personen, die bereits in der vorigen Runde dort ausstiegen und nun wieder den Rückweg antraten, waren auch von den dort angebotenen Deko-Artikeln sehr angetan. Mit einem akrobatischen Wendemanöver setzte der Bus seine Fahrt fort und hielt erst wieder an den „Cramer Stuben“ in Blecher und deren erstaunlich reich bestücktem Adventsmarkt hinter der Gaststätte.

Zur dritten Station quälte sich der Shuttle an den dicht geparkten Autos Richtung Haus Landscheid entlang. Aus dem quirligen Gedränge löste sich eine Familie mit drei Kindern. Das Lichtgefunkel erinnerte den Kleinsten wohl an das vergangene Laternenfest. Daher sang er mit Begeisterung das Lied „Laterne, Laterne“ im Unendlich-Modus. Ein Kommentar aus den Reihen der Mitfahrer: „Das mit dem Shuttle-Bus ist eine gelungene Idee.“

An allen Ständen entlang der Hauptstraße trafen sich seit der Markteröffnung Schaulustige und auch Käufer. Wo die feuchte Kälte Händen und Nasen zu schaffen machte, gab es als Hilfe heißen Punsch, Glühwein und auch Nahrhaftes im Angebot.

Dass der vierte Adventssonntag mit dem Heiligen Abend zusammenfällt, ist nur alle sechs Jahre einmal der Fall. Da heißt es für die Einzelhändler: Flexibilität ist angesagt. Also wurde der Offene Adventssonntag einen Woche davor gleichzeitig zu einem Tannenbaumfest. Dass diese Bezeichnung zu Recht gewählt wurde, zeigten die grünen Bäume vor den geöffneten Ladentür. Jeder von ihnen trug einen individuellen Schmuck. Da hatte die Gärtnerei Höpken aus Grünscheid zum bunten Bild der Innenstadt beigetragen. Auch Unternehmer, die ihr Sortiment nicht der Außenluft aussetzen können, beteiligten sich durch zusätzliche Attraktionen wie offene Feuerstellen oder einem Stand mit leckeren Bratwürstchen. Eine weitere Neuheit bemerkten die Besucher: Zum ersten Mal war die Hauptstraße für den motorisierten Durchgangsverkehr komplett gesperrt. So bestand für Fußgänger keine erhöhte Gefahr. Zwischen den Häuser von Elektro Busch und Handy-Laden wartete der Anwohner Manfred Schulz auf Interessenten für seine gesammelten privaten Schätze. „Leider war es mir nicht möglich, am Frühjahrsfest teilzunehmen. Dieser winterliche Markt ist für mich ungewohnt.“