Dudelsackklänge beim Heidbergfest

Mit viel Musik wurde am Donnerstag in Dürscheid gefeiert. Morgen geht es am Sängerheim weiter.

Foto: Siewert

Burscheid. Punkt 11.30 Uhr begrüßte Michael Brückner die ersten Besucher vom 234. Heidbergfest in Dürscheid. In launiger Art erklärte er damit die alljährliche Veranstaltung als direkte Fortsetzung ähnlicher Festivitäten, die in diesem Tal bereits im Mittelalter stattgefunden haben sollen. In seinem Dank an die vielen Helfer rund ums Fest erwähnte Brückner besonders die bereitwillige Unterstützung durch die Dürscheider Anwohner. Hinter dem ersten Vorsitzenden des MGV Dürscheid 1889 formierten sich die blau-gewandteten Sänger und schauten auf ihren Chorleiter Volker Wierz am Flügel. Mit Schwung klang der Oldie „Love is in the air“ durchs Zelt. Für diesen ersten Programmtag übernahm der MGV unter seinem modernisierten Namen „Good Voices Dürscheid“ mit schmissigen Pop-Oldies das Ansingen.

Schon beim zweiten Song „San Francisco“ probierten Klein-Hanna (1 ½) und ihr Bruder Matt (4) die ersten Tanzschritte. Nach dem vierten Vortrag wurden bereits Stimmen aus dem Zuhörerkreis laut: „Zugabe“. Sie mussten sich gedulden bis zur angekündigten musikalischen Überraschung am Nachmittag.

In der Zwischenzeit begleitete der DJ und Moderator Manfred Krombach unermüdlich seine Solos auf dem Keyboard. Alleinunterhalter und Partyband-Begleiter Krombach,(Köln)war zum ersten Mal beim Heidbergfest. Er freute sich über lokale Feste wie solche in Dürscheid. „In den Großstädten sind sie nur noch sehr vereinzelt zu finden, das ist schade.“ Seit fast dreißig Jahren ist der Trompeter mit Musikstudium in seinem Hobby freiberuflich unterwegs in ganz Deutschland. Im Kölner Karneval ist er regelmäßig dabei. Die Vier-Personen-Überraschung am Nachmittag trat mit nicht weniger lautstarken Tönen auf.

Die Nutscheid Forest Pipe Band aus Ruppichteroth kam mit Iris Rohde, Wolfgang Renz, Axel Böhmer (freiberuflicher Dudelsack-Musiker) und Christopf Danielec. Angetan mit prächtiger schottischer Kilt-Tracht füllten die Töne ihrer Dudelsäcke ganz Dürscheid. Die Verbindung zu dieser außergewöhnlichen Band entstand 2017.

Michael Brückner war begeistert: „Voriges Jahr durfte ich einer Probe zuhören. Weil mich diese Musik schon seit zwanzig Jahren fasziniert, wurde gleich ein Termin nach Dürscheid vereinbart.“ Eins der Instrumente wurde von der Atemtechnik einer Frau bewegt. Iris Rohde begann vor drei Jahren, sich im Dudelsackspiel zu üben, und ist seit einem Jahr Mitglied der Pipers. Die Band selbst wurde 2000 gegründet, Leiter Marcel Mertens war leider am Donnerstag verhindert, auch die Trommler im Ensemble mussten krankheitshalber passen. So gaben nur vier Musiker dem Heidbergfest eine Probe der komplizierten Klangerzeugung. Leider machte das Sommerwetter den Tag über Pause, aber die Besucher saßen größtenteils außerhalb vom Zelt im lebhaften Gespräch.

Morgen lädt der MGV ab 11 Uhr zum 50-jährigem Bestehen seines Sängerheimes ins Zelt direkt neben dem Gebäude ein.