Ehrung: „Der Vater der Lambertsmühle“

Armin Busch, Vorsitzender des Fördervereins, ist mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet worden.

Burscheid. Armin Busch ist eigentlich keiner, der sich gerne ehren lässt. Das sagt er selbst, und das sagen auch andere. "Am liebsten wäre ich heute Morgen mit dem ICE in die Sahara gefahren", erzählt er. Er hat sich natürlich anders entschieden und war am Ende sogar ein wenig gerührt, wie er in seiner Dankesrede zugab.

Busch (70) ist am Mittwochabend mit dem Rheinlandtaler geehrt worden, einer Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich besonders um die kulturelle Entwicklung des Rheinlands verdient gemacht haben.

In seinem Fall waren es die Restaurierung der "Kulturscheune", die Bewahrung des typisch bergischen Gesichts des Dorfs Dierath - und vor allem die Restaurierung der Lambertsmühle. Dort, in der "guten Stube" Burscheids, fand auch die Ehrung statt.

"Ich würde ihn ganz vorsichtig als Vater der Lambertsmühle bezeichnen", sagt Bürgermeister Hans Dieter Kahrl (CDU) vor der Feier. Tatsächlich ist die Erfolgsgeschichte der alten Mühle eng mit seiner Person verknüpft. 1995 wurde auf sein Betreiben hin der "Verein zur Förderung der Lambertsmühle zu Burscheid" gegründet.

Dieser übernahm die Mühle, die in einem desolaten Zustand war, von der Stadt, die sich die teure Restaurierung schon damals nicht leisten konnte. Mittlerweile ist die Mühle ein historisches Kleinod der Region. Zuletzt wurden das alte Wasserrad und die Mahlsteine wieder in Betrieb genommen sowie eine Schuhmacherei und eine Sattlerei in der Scheune eingerichtet, bald soll auch das geplante didaktische Museum fertig sein. Busch, studierter Musiker und vor seinem Ruhestand Gutachter am Finanzgericht, ist von Beginn an Vorsitzender des Fördervereins.

"Das ist aber nicht alles auf meinem Mist gewachsen", sagt Busch und verweist beispielhaft auf das Engagement von Walter Freiwald, der sich auch im Alter von 83 Jahren um den Garten rund um die Lambertsmühle kümmert. So gesehen ist die Auszeichnung eine für alle, die sich für die Mühle engagiert haben.

"Armin Busch hat es immer verstanden, auf Menschen zuzugehen, sie für seine Ideen zu begeistern und mit einzubeziehen", sagt Jürgen Wilhelm (SPD), Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, in seiner Laudatio. "Freunde, Mitstreiter und Unterstützer schätzen ihn wegen seiner Selbstlosigkeit, aber auch wegen seines bisweilen kantigen Charakters." Busch schmunzelt und nickt.

Wie sehr er mit seinem Werk verbunden ist, zeigt auch eine Anekdote, die Bürgermeister Kahrl erzählt. Bei einem Termin in der Kulturscheune sei Busch von einem Vertreter der Sparkasse einmal folgendermaßen angesprochen worden: "Guten Tag, Herr Lambertsmühle."

Diesen "Titel" will er offenbar behalten, denn: Auch nach der Ehrung wird sich Armin Busch nahtlos weiter für die Mühle einsetzen. "Klar mache ich weiter", sagt er, "das ist überhaupt keine Frage."