Silvesterbilanz Ein ruhiges Silvester für Polizei und Feuerwehr im Kreis

Die Polizei RheinBerg zählt 79 Einsatze in der Neujahrsnacht. In Burscheid gab es nur einen für die Beamten.

Foto: Doro Siewert

Rhein.-Berg.Kreis/Burscheid. Für die Einsatzkräfte im Kreis und vor allem in Burscheid war der Jahreswechsel eine vergleichsweise ruhige Angelegenheit. Die Anzahl der Einsätze lag sowohl unter dem langjährigen Mittel von 100 Einsätzen in der Silvesternacht als auch ganz spezifisch unter der Zahl von 97 von vergangenem Silvester,

An der einen oder anderen Stelle — wie hier am Marktplatz — hat man am Sonntag noch die Überreste der Silvesternacht gesehen. Unfälle mit Feuerwerk hat es aber kaum gegeben.

Foto: Doro Siewert

Aber nicht nur die reine Zahl ging zurück — auch die Qualität der Einsätze war eine andere, waren die Helfer doch im vergangenen Jahr nahezu Unglaublichem konfrontiert, als sie bei der Bekämpfung eines Brandes in einem Hochhaus mit Feuerwehrkskörpern attackiert worden waren.

Solche Szenen blieben Helfen und Geschädigten in diesem Jahr einer Bilanzmitteilung der Kreispolizei nach zu urteilen erspart. Auch Einsätze aus dem Phänomenbereich „Sexualdelikte auf offener Straße“ gab es keine zu bewältigen. Platzverweise gab es für elf Personen, festgenommen werden musste niemand.

Der Schwerpunkt der Einsätze lag im Stadtgebiet Bergisch Gladbach. Hier waren ein Brand im Wohnpark Gronau, ein Raubdelikt am Busbahnhof Bensberg und eine Serie von Sachbeschädigungen in Paffrath besonders bemerkenswert.

Bereits gegen 22:35 Uhr rückten Feuerwehr und Polizei zu einem Brand auf der Mülheimer Straße aus. Im 3. Obergeschoss brannte es auf einem Balkon, wobei der Brand auf einen Nachbarbalkon übergriff. Dabei entstand ein Schaden von mehreren tausend Euro. Eine 77-jährige Hausbewohnerin erlitt eine Rauchgasverletzung und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Gegen 1 Uhr am Morgen trafen zwei Jugendliche auf eine Personengruppe am Busbahnhof Bensberg. Zwei Haupttäter hielten einem Mann ein Messer vor, bedrohten ihn und forderten sein Handy. Sie bekamen aber nur mehrere Feuerwerkskörper, die sie sofort entzündeten. Der Messerträger war circa 175-180 Zentimeter groß und trug dunkle Kleidung und eine dunkle Schirmmütze. Der andere war etwa 185 Zentimeter groß und trug helle bis graue Kleidung. Insgesamt bestand die Gruppe aus sechs oder sieben Personen — alle im Alter von 16-19 Jahren. Die einzige Frau hatte schulterlange, hellbraune Haare. Die übrigen Männer waren auch knapp 180 Zentimeter groß und trugen dunkle Kleidung.

Um kurz vor drei gingen mehrere Anrufe aus dem Bereich Borngasse und Clemensstraße ein. Eine Gruppe von fünf jungen Erwachsenen zog durch die Straße und trat mutwillig gegen die Spiegel von geparkten Autos. Bis zum Morgen sind bereits zehn Strafanzeigen aufgenommen worden. Ein Zeuge hat noch beobachtet, wie sich die Tätergruppe im Bereich Handstraße/Carl-von-Ossietzky-Straße/Franz-Hitze-Straße auflöste.

Auch in diesem Jahr war die Einsatzbelastung sehr unterschiedlich im Kreisgebiet verteilt. Während es in Bergisch Gladbach mit 41 Einsätzen ebensoviele wie im Vorjahr gab, sank die Zahl der Einsätze etwa in Rösrath von 23 auf 9. In in Overath stieg sie von zwei auf sieben. In Odenthal gab es in diesem Jahr vier Einsätze, während es vor einem Jahr zwei waren. In Kürten stieg die Zahl von null auf fünf. In Leichlingen sank sie von zwölf auf drei und in Wermelskirchen von zehn auf neun.

Im gesamten Kreisgebiet wurden elf Randalierer in der Nacht gemeldet. Acht Körperverletzungsdelikte wurden bearbeitet. Lediglich in sieben Fällen fühlten sich Anwohner in ihrer Nachtruhe gestört.

Im Bereich Verkehr war die Silvesternacht sehr ruhig - nur zwei Verkehrsunfälle mit Sachschaden mussten im Kreis aufgenommen werden. Ein 28-Jähriger ist in Rösrath unter Alkoholeinfluss aufgefallen und musste mit zur Blutprobe.

In Burscheid kam es in diesem Jahr zu einem Einsatz - im vergangenen Jahr waren es noch drei. Aber auch der war für die Beamten keine große Sache: Es handelte sich um eine Ruhestörung, die den Beamten gemeldet worden war. Diese hatte sich bei Eintreffen der der Polizei aber schon erledigt.

In Wermelskirchen stellte sich gegen 19 Uhr ein Einbruchalarm auf dem Quellenweg schnell als Fehlalarm heraus. Neben zwei Ruhestörungen fielen mehrere Randalierer gegen 1 Uhr auf der Kölner Straße auf, die größere Steine auf die Straße rückten. Die Polizeibeamten konnten dort selbstständig wieder aufräumen.

Unmittelbar nach Mitternacht rückten Polizei und Feuerwehr zu einem Brand in Hünger aus. Hier hatte ein Feuerwerkskörper einen geparkten Pkw in Brand gesetzt.

In Leichlingen gingen gegen 20:30 Uhr Anrufe ein, Jugendliche würden Baustellenabsicherungen im Bereich Unterberg verschieben. Tatsächlich konnten aber keine Beschädigungen festgestellt werden.

Um kurz vor eins rückten Feuerwehr und Polizei in Herscheid aus. Ein Brandmelder hatte ausgelöst - aber auch hier handelte es sich zum Glück um einen Fehlalarm. Red