Eheschließungen Mühle ist die Hochburg für Trauungen

Eheschließungen sind zudem in Burscheid besonders nachhaltig: 1275 Paare hat Standesbeamtin Carola Preuß in ihrer Amtszeit getraut — nur 91 wurden geschieden.

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Burscheid. Die Lambertsmühle ist weiterhin die Hochburg für standesamtliche Trauungen. Und Burscheid selbst ist weiter bei Paaren, die sich das Ja-Wort geben wollen, äußerst beliebt im Umland. Auch wenn in diesem Jahr die Zahl der Eheschließungen mit 158 doch recht deutlich unter dem Rekordwert von 180 vor wenigen Jahren liegt. Zum Vergleich: Bevor auch in der Lambertsmühle und in Haus Landscheid die Eheringe getauscht werden konnten, lag die Zahl etwa bei 110 Paaren jährlich.

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Und Standesbeamtin Carola Preuß, die neben Alexandra Caro und Ex-Bürgermeister Hans Dieter Kahrl seit 2004 als Amtsleiterin im wesentlichen für die Trauungen zuständig ist, hat ihre eigene Erfolgsbilanz. 1275 Ehen und Lebenspartnerschaften bekamen von ihr den behördlichen Segen, nur 91 wurden geschieden, weitere 14 trennte der Tod.

Auch wenn sich in dieser Bilanz nicht das Schicksal jener Paare ausdrücken kann, deren junges Glück möglicherweise nicht ewig hält, sagt die Standesbeamten. „In Burscheid werden nicht viele Ehen geschieden.“ Das habe womöglich mit ländlichen Strukturen zu tun, wo bekannt sei, dass die Ehen länger hielten. Bundesweit gelte: Etwa jede dritte Ehe wird geschieden. Die Quote von Carola Preuß ist deutlich besser: Noch nicht mal jede zehnte Ehe geht in die Brüche.

Das sei allerdings nicht der Grund dafür, dass sehr häufig Paare aus Leverkusen und Köln (oder sogar aus Frankfurt in diesem Jahr; allerdings bei der Partnerin mit hiesigen Wurzeln) auf dem Burscheider Standesamt auftauchten, um hier den Bund fürs Leben zu besiegeln. Vielmehr seien es zum Beispiel eher unattraktive Zeiten in der Nachbarstadt (nur jeden ersten Samstag im Monat) und sehr wohl auch die attraktiveren Örtlichkeiten in Burscheid.

Und die lassen sich viele auch etwas kosten. Für die Lambertsmühle kommen 125 Euro dazu, für Haus Landscheid sogar 325 Euro (mit Verzehrgutschein). Doch die Zahlen zeigen, dass sich die Heiratswilligen an ihrem großen Tag nicht lumpen lassen: 66 haben sich in diesem Jahr für die Mühle entschieden, 55 für das Gut und nur 37 für das eher nüchterne Standesamt.

Noch eine Besonderheit gibt es in diesem Jahr, die nicht erklärt werden kann: Nur 14 Trauungen gab es in dem sonst so beliebten Monat Dezember, sogar nur eine zwischen den Jahren. Die war dafür am Donnerstag in der Lambertsmühle besonders schön.