Einkaufszentrum löste alten Firmenstandort ab
Vor 25 Jahren wurden das Lindencenter und die Lindenpassage eröffnet. Am Samstag wird gefeiert.
Burscheid. Gegen das Projekt Einkaufszentrum hatte es einiges Misstrauen gegeben. Und als am Abend des 13. November 1985 vor 160 Gästen zunächst das Lindencenter mit dem Kaufpark eröffnet wurde, beklagte der damalige Bürgermeister Willi Wirths schmunzelnd: "Ein Tante-Emma-Laden ist hier nicht zu finden."
Gleichwohl gab es Lob für den Mut der Investoren um Karl Rahm und Wirths formulierte in seiner Rede den Wunsch: "Von Ihnen sollen Impulse für die Stadt und die übrige Geschäftswelt ausgehen." Zwei Wochen später, am 28. November, öffneten dann auch die ersten Geschäfte in der Lindenpassage ihre Türen.
Die Lindenpassage ist es jetzt auch, die das 25-jährige Bestehen des Einkaufskomplexes feiert. Zehn Ladenlokale gibt es, neun sind derzeit vermietet, sechs Inhaber beteiligen sich am Samstag an dem Aktionstag.
Die Passage, die eigentlich gar keine ist, sondern eine Sackgasse, hat im Laufe der Jahre ihr Aussehen verändert. Der letzte massive Eingriff liegt gut fünf Jahre zurück: Im Frühjahr 2005 investierte die Rahm GbR in ein neues Lichtkonzept, das vor allem dem hinteren Bereich ein freundlicheres Gesicht verlieh.
Zwei Jahre später trennten sich die Burscheider Investoren von Lindencenter und Lindenpassage. Eigentümer ist seither die in Frankfurt ansässige Deutsche Land Property Management GmbH.
Seit den 70er Jahren des 19.Jahrhunderts war das Gelände aber zunächst gut hundert Jahre Produktionsstandort. Von der Jahrhundertwende bis 1963 stellte die Fabrik Frankenstein hier Schuhe her. Schon ab 1954 waren Betriebsteile an die Goetzewerke verpachtet, die den Standort später ganz übernahmen. 1983 wurde dann der Bebauungsplan rechtskräftig, der die Entstehung des Einkaufszentrums ermöglichte.
Die Namen Lindencenter und Lindenpassage wurden im Übrigen in einem Wettbewerb ermittelt, für den alle Burscheider Vorschläge einreichen konnten. Die Sieger und "Taufpaten" Herta Gehrmann und Sylvia Kaps erhielten damals als Dank für die Namensgebung einen Reisegutschein.