EMA: OGS platzt aus allen Nähten

129 Schüler müssen im kommenden Schuljahr in Hilgen untergebracht werden. Platz ist aber nur für 100. Ein Container könnte helfen.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Katja Schauen wartet wenige Wochen vor den Sommerferien immer noch auf die Zusage eines Platzes in der OGS-Betreuung für ihre Tochter Johanna. Das Mädchen soll im kommenden Schuljahr die Ernst-Moritz-Arndt-Schule besuchen — und dort auch im offenen Ganztag betreut werden. „Das ist sehr unbefriedigend mit der Platzvergabe“, sagt die Hilgenerin. „Ich kann mir das aufgrund meiner beruflichen Situation nicht leisten, auf einen Platz zu verzichten.“ Auch Sarah Daniel wartet noch auf eine Zusage. Sie sagt: „Erst wenn die Betreuung gewährleistet ist, kann ich mir einen Job suchen.“ Auch ihre Tochter wird im Sommer zur EMA-Schule gehen.

So wie diesen beiden Müttern geht es momentan vielen Eltern, die auf einen Betreuungsplatz an der EMA-Schule warten. Hintergrund ist laut Ulrike Hanke, Vorsitzende des Fördervereins Betreuungsangebote in Burscheid, der den Offenen Ganztag an den drei Burscheider Grundschulen organisiert, dass Verträge über eine Betreuung erst gemacht werden könnten, „wenn die Schulen die neuen Kinder gemeldet haben“. Der Entscheidungszeitpunkt dafür werden vom Land NRW festgelegt. Und der liege im Mai — obwohl die Kinder schon seit Herbst des vergangenen Jahres angemeldet werden können. „Früher war das zu einem früheren Zeitpunkt, da konnten auch wir besser planen.“ Mittlerweile hätten die Eltern in Hilgen die Zusage über die Anmeldung, es fehle aber noch der Vertrag für die Betreuung. „Das können wir erst machen, wenn auch wir die Listen vorliegen haben.“

Hinzu komme in diesem Jahr, dass es für das neue Schuljahr einen besonders großen Bedarf an der EMA-Schule für das OGS-Angebot gebe. 129 Mädchen und Jungen sind angemeldet, Platz gibt es aber nur für 100. Und aktuell für das laufende Schuljahr wurden sogar nur 88 Kinder angemeldet. Damit wurde den Verantwortlichen klar, dass das Betreuungsangebot ausgeweitet werden müsse. „Wir versprechen, das hinzukriegen“, erklärt Bürgermeister Stefan Caplan auf BV-Anfrage.

Doch dafür fehlt noch ein politischer Beschluss, der erst kommenden Donnerstag vom zuständigen Schulausschuss getroffen werden könne. Im Vorfeld einer bereits getätigten Bauanfrage beim Kreis war in Gesprächen mit dem Betreuungsverein und der Schule eine räumliche Erweiterung auf dem Schulgelände erörtert worden. Geplant sei, einen Container oder eine „Modullösung“ in dem Bereich des umzäunten Schulgartens zu realisieren. Damit könne eine fünfte Gruppe aufgenommen werden. In dem etwa 40 bis 50 Quadratmeter großen Container könnten dann wie in den anderen Räumen 25 bis 30 Kinder untergebracht werden. Ob diese Lösung aber bis zum Start des neuen Schulstarts fertig sei, stehe noch nicht fest. Für den Übergang könne aber ein anderer Raum genutzt werden.

Die Kosten für die Erweiterung betragen laut Verwaltung etwa 50 000 Euro. Die Mittel dafür könnten aus dem NRW-Programm „Gute Schule“ zur Verfügung gestellt werden.

Enger wird es übrigens auch an den anderen beiden Grundschulen für die Betreuung. Allerdings gebe es sowohl an der Montanusschule als auch in Dierath noch räumliche Kapazitäten. Die Zahlen hier: 99 Kinder sind es aktuell an der Montanusschule, für 103 gibt es ab dem Sommer einen OGS-Platz. In Dierath sind es heute 92, 105 sollen es künftig sein. Immer mehr Eltern wählen offensichtlich das Betreuungsangebot. Und es gibt mehr Zuzüge in Burscheid.