Endlich ein Tag zum Flanieren
Einzelhändler und Stadtbücherei profitieren vom Markttreiben und der Herbstsonne.
Burscheid. Viel Gelegenheit zum Flanieren hat dieser verregnete Sommer bisher nicht geboten. Wie sich Erleichterung über frühherbstliche Sonnenstrahlen Bann brechen kann, konnte man daher am Sonntag staunend in der Burscheider Innenstadt beobachten: Von der Einmündung in die Höhestraße bis zum Ausgang der Kirchenkurve erfuhr die Hauptstraße geradezu einen Belebungsschock.
Epizentrum des Publikumsinteresses war dabei der 18. Burscheider Bauernmarkt, bei dem man sich nicht nur mit Produkten der örtlichen Direktvermarkter eindecken, sondern auch gleich das sonntägliche Kochen sparen konnte: Vom Rübstileintopf über den Kuchen der Landfrauen bis zum Grillstand gab es im dichten Gedränge genügend Alternativen. Aber auch bis hinauf zur Lindenpassage riss der Strom der Sonntagsausflügler nicht ab. Das Brückengeländer über dem Radweg diente gleich im Dutzend als Abstellgelegenheit für Fahrräder.
Vor der Buchhandlung Hentschel gab es die Gelegenheit zur Weinprobe mit begleitender Gitarrenmusik. Und in den Geschäften, die sich am verkaufsoffenen Sonntag beteiligten, herrschte ein Kommen und Gehen in für Burscheid sonst eher ungewöhnlicher Frequenz.
Von dem Trubel profitierte auch die Stadtbücherei mit ihrem Bücherflohmarkt, Waffelcafé und der gerade eröffneten Ausstellung zum Ersten Weltkrieg. Selbst die Kirchenkurve ging an diesem Tag nicht leer aus: Die Künstlerinnengruppe 7Art hatte die Fenster des inzwischen leer stehenden Ladenlokals von Firenze Schuhmoden zwar verhangen, aber mit Gucklöchern versehen. Und die weit geöffneten Türen lockten viele Besucher in die umfangreiche Ausstellung. Wenige hundert Meter entfernt war an der Ecke Luisenstraße wurde sogar noch die Gelegenheit zu kreativer Handarbeit vor dem Geschäft „Wolle und Co“ reichlich genutzt.