Seelöwen FC-Profi Marco Höger im tierischen Kopfballduell mit „Oma“ Astrid
Köln · Wenn man Pate in der Seelöwenfamilie wird, lernt man direkt alle Verwandten kennen. Das gilt auch für FC-Profi Marco Höger, der gestern sein Patenkind besuchte. Neben Vater Oz, Mutter Lina und Schwesterchen Lucy war es vor allem Oma Astrid, bei der der Fußballspieler gut ankam.
Da wurde direkt geschmust und im Kopfballduell wurden die Kräfte gemessen. „Astrid hat ein sehr gutes Ballgefühl, da kann man auch als Profi noch etwas lernen“, freut sich Höger, der von Zoochef Theo Pagel die Patenschaftsurkunde bekam.
„Ich bin Kölner und war schon als Kind mit den Eltern jedes Wochenende im Zoo. Die hatten eine große Liebe für die Tiere, die sich vererbt hat. Für mich gehört der Zoo wie der FC als Kulturgut zu Köln.“ Noch heute kommt der FC-Spieler so oft wie möglich in den Zoo nach Riehl. „Früher haben mich vor allem der Pavianfelsen und die Seelöwen fasziniert. Da war immer am meisten los. Umso mehr freue ich mich jetzt der Pate eines kleinen Seelöwen zu sein. So nahe wie heute war ich den Tieren bislang noch nie“, freut sich der Sportprofi.
Der kleine Seelöwe
begegnet seinem Paten im Zoo
Der Nachwuchs war gestern noch etwas zurückhaltend und beobachtete den Medienrummel aus sicherer Entfernung. Aber etwas neugierig sind kleine Seelöwen trotzdem – so drehte das Patenkind immer wieder seine Runden im Wasser und kam so seinem Paten etwas näher, der dem Zoo privat 1000 Euro gespendet hat. Geboren wurde der Kleine am 2. Juni. Noch fehlt ihm der Name, aber das sollte sich schon bald ändern. Seine Mutter ist übrigens eine gebürtige Kölnerin, während der Vater 2015 von München an den Rhein kam. Schwester Lucy erblickte im vergangenen Jahr das Licht der Welt.
Die Tragezeit bei den Seelöwen umfasst zwölf Monate. Ebenso lange wird das Jungtier von der Mutter nach der Geburt mit Milch versorgt. Danach gibt es von den Tierpflegern regelmäßig frischen Fisch. Dann beginnt auch das Target-Training, bei dem ein Seelöwe lernt, ersten Kommandos zu folgen. Bis er zum echten „Showlöwen“ bei der Fütterung wird, dauert es etwa ein Jahr. Dann beherrscht wohl auch das Patenkind vom FC-Profi den Kopfball schon genauso sicher wie seine Oma. Mit den sechs Beckengefährten des Jungtiers haben die Tierpfleger bereits zahlreiche Kunststücke eingeübt. Momentan können diese wegen der Auflagen der Corona-Krise nicht öffentlich bei den Schaufütterungen präsentiert werden.
Kalifornische Seelöwen sind neugierige Tiere, die beschäftigt werden wollen. Einmal erlernte Kommandos können sie über Jahrzehnte abspeichern und bei Abfrage ausführen. Seelöwen sind an den nordamerikanischen Küsten des Pazifiks verbreitet und gehören zu den Ohrenrobben. Sie leben in Haremsgruppen zusammen, bei denen sich ein Bulle mit mehreren Weibchen paart. Bullen werden bis zu 2,20 Meter lang und rund 400 Kilogramm schwer. Weibchen kommen auf 1,80 Meter und rund 90 Kilogramm.
Beim Beutefang können Seelöwen 40 Meter tief tauchen. Im Meer suchen sie nach Fischen und Tintenfischen. Seelöwen tauchen in der Regel in Gruppen, So können sie Fischschwärme sehr gut einkreisen. Kalifornische Seelöwen gelten als die elegantesten und schnellsten Robben. Sie erreichen eine stolze Geschwindigkeit von bis zu 40 Kilometern pro Stunde.
Service: Kölner Zoo, Riehler Straße 173, Anfahrt: Linie 18 bis Haltestelle: Zoo/Flora, Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 18 Uhr, Eintritt: 19.50 (Erwachsene), 9 (Kinder bis 12 Jahren) und (ermäßigt) 14.50 Euro. Weitere Infos gibt es online unter: