Ferienaktion: Das Megaphon fest in Piratenhand
Das Jugendzentrum ist seit Montag Basis von 20 Nachwuchs-Freibeutern.
Burscheid. Mit grimmigem Blick schauen sie durch die Fernrohre und heben dabei drohend ihre Säbel und Degen in die Höhe. Die weißen Totenköpfe auf ihren schwarzen Hüten zeigen gleich, mit wem man es zutun hat: Piraten. "Ich bin Käptn Hook", sagt Daniel und seine zuvor gespielt böse Miene wird schlagartig zu einem strahlenden Gesicht.
Der Zehnjährige ist eines von 20Kindern - 18Piraten, zwei Piratenbräute -, die seit Montag an der Herbstferienaktion "Freibeuter der Meere" des Jugend- und Kulturzentrums Megaphon teilnehmen. "Nachdem das Thema Indianer bei der ersten Auflage des Ferienprojektes so toll eingeschlagen ist, waren nun die Piraten an der Reihe", erklärt Birgitt Hansen, die das Camp gemeinsam mit zwei Helferinnen leitet. Zu dem Thema könne man mit den Kindern einfach unheimlich viel machen.
Täglich um 9Uhr müssen die sechs- bis zehnjährigen Nachwuchs-Freibeuter "an Bord" des Megaphons antreten. Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück werden zunächst gruppenweise Kapitäne, Steuermänner, Bootsmänner und Navigatoren ernannt - um Meutereien zu vermeiden, werden die Posten natürlich jeden Tag getauscht. Dann geht es an die Arbeit. Um die bevorstehenden Abenteuer bestreiten zu können, muss zunächst die entsprechende Ausrüstung angefertigt werden: In liebevoller Kleinarbeit basteln die Kinder ihre eigenen Säbel, Fernrohre und Hüte. Dazu werden T-Shirts mit entsprechenden Motiven bemalt. "Das hat ganz viel Spaß gemacht ", sagt Benedikt aus Dabringhausen strahlend. Der Siebenjährige ist zum ersten Mal bei einer Ferienaktion dabei.
Fertig ausgerüstet wird die Holzhütte auf der Wiese hinter dem Jugendzentrum von den Freibeutern kurzerhand zur Piratenburg umfunktioniert. Von dem neuen Stützpunkt aus werden dann im weiteren Verlauf der Ferienaktion dann die Abenteuer in Angriff genommen. Neben Besuchen des nahegelegenen Waldes und verschiedenen Spielen warten jeweils bis 16 Uhr am Nachmittag viele weitere Aktionen.
So müssen die kleinen Freibeuter der Meere bei einer Piratenprüfung unter anderem ihren Mut und ihr Gedächtnis beweisen. Als Höhepunkt der Ferienwoche gibt es eine große Schatzssuche: In zwei Gruppen müssen die 20Kinder zunächst ein Schatzkarten-Puzzle zusammenfügen, dann möglichst schnell das Gold vom geheimnisvollen Fundort in ihr Lager transportieren und sich bei den Spielen "Schiffe versenken" und "Flaggenraub" messen.
Auch wenn es für die kleinen Seeräuber während der fünf Aktionstage nicht wirklich zur See ging, hätte das Camp wohl ruhig noch einige Tage länger dauern können. Dementsprechend zeigen sich die Brüder Keanu (6) und "Kanonenmann" Joshua (8) aus Burscheid alles andere als glücklich, dass die Ferienwoche am Freitagnachmittag zu Ende geht: "Das Basteln und die Spiele waren total super. Wir wollen im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederkommen."