Feuerwehr: Neue Feldküche für die Jugend
Bei der Weihnachtsfeier gab es den ersten Härtetest für die 4000-Euro-Küche.
Burscheid. Blank poliert und hübsch anzusehen ist die Feuerlöschspritze „Schloß Oberaufsess 1882“ vor dem Eingang zum Gemeinschaftsraum der Feuerwache. Mehr als Dekoration ist sie aber nicht mehr, denn zum Glück lernt die junge Mannschaft der Löschzüge ihr Handwerk heute mit modernsten Geräten und Fahrzeugen.
Zur alljährlichen Weihnachtsfeier der Jugendfeuerwehr waren natürlich auch alle Familienangehörigen eingeladen, zumal bei den meisten der 26 Jungen und vier Mädchen von Löschzug eins bereits die Väter und Großväter aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr waren oder sind. Einige wechselten, wie zum Beispiel der Vater des 13-jährigen Fabio Margenberg, auch zur Berufsfeuerwehr. Wie Lea Kopisch (14) und Jessica Neuhofen (14) erzählen, machten ihnen die Berichte aus erster Hand schon früh Mut, sich den schönen aber auch schweren Aufgaben bei der Feuerwehr zu stellen.
Alle Besucher der Feier bewunderten zuerst einmal die blanken Küchengeräte, Riesentöpfe und technischen Details, die da aufgebaut waren. Eine transportable Kücheneinrichtung mit allem, was dazugehört, um in einem großen Zelt, bei Freizeiten und großen Veranstaltungen bis zu 300 kräftige Esser zu versorgen. Wie war dieser langgehegte Wunsch Wirklichkeit geworden? Am 13. April wurde der Förderverein der Jungfeuerwehr Burscheid gegründet und am 3. Juli ins Vereinsregister eingetragen. Unter dem Vorsitzenden Thomas Oellrich, den Vorstandsmitgliedern Manfred Heß,Christian Bernhardt, Achim Lütz und Matthias Neuwald erreichte der Verein hochrangige Sponsoren wie Federal Mogul, die Firma Fietz und die Burscheid-Stiftung. Nicht unerheblich waren auch die Spenden der Mitglieder. Zur Einweihung der etwa 4000 Euro teuren Feldküche gab es am Festabend selbstgerührtes Schokoladen-Eis, schnell hergestellt mit Hilfe eines speziellen Kühlgases.
Den Einstieg in das gemütliche Fest machte eine Bildpräsentation von Stefan Wallmeyer. Lebendig und interessant zogen die Höhepunkte des Jahres, wie die Zeltfreizeit auf Workum zusammen mit den niederländischen Feuerwehr-Jugendlichen, noch einmal an den Besuchern vorbei. Lobend erwähnte Wallmeyer auch die beeindruckende Zahl von 3212 Stunden, die von den freiwilligen Helfern bei allen Veranstaltungen geleistet wurden. Wie die jungen Leute motiviert werden und welche attraktiven Freizeitangebote sie außerdem wahrnehmen können, dafür fühlte sich in Burscheid seit 2008 der stellvertretende Stadtjugendwart Thomas Hildebrandt verantwortlich. Leider musste er diese Aufgabe an einen Nachfolger weitergeben. Mark Adams bringt dafür ebenfalls die besten Voraussetzungen mit — schließlich ist er selbst 1994 als Jugendlicher zur Feuerwehr gekommen.
Thomas Oellrich gab als Anreiz für Interessenten noch einmal wichtige Daten bekannt: Die Jungfeuerwerker nimmt Jugendliche ab zehn Jahren auf. Ab dem 16. Lebensjahr werden sie bei Übungen mit eingebunden, mit der Volljährigkeit gehören sie zur Einsatzbereitschaft. Oellrich: „Wer einmal bei uns eingestiegen ist, bleibt auch gerne — dem Namen gerecht — freiwillig dabei!“