Flüchtlingsplätze: Spielraum auf niedrigem Niveau
39 von 57 verfügbaren Plätzen sind derzeit belegt. Vor 20 Jahren lagen die Zahlen um das Achtfache höher.
Burscheid. Bundesweit steigt die Zahl der Flüchtlinge wieder an. Auch die Asylanträge befinden sich auf einem Niveau, das zuletzt 1999 erreicht wurde. In Köln sind alle Wohnheime schon belegt. Das ist in Burscheid noch nicht der Fall.
Dabei sind hier wie in anderen Kommunen auch in den vergangenen Jahren im Zuge sinkender Zahlen immer mehr Flüchtlingsunterkünfte aufgegeben worden. Das einstige Badehaus ist inzwischen ein Kulturzentrum, die Räume in der früheren Kollegschule an der Höhestraße werden vom offenen Ganztag genutzt.
Die ehemalige Feuerwache an der Bismarckstraße ist abgerissen und einem Neubau der GBS-Wohnungsbaugenossenschaft gewichen. Und auch das Aussiedlerwohnheim am Hammerweg ist seit sechs Jahren Geschichte.
Aktuell, so Marc Baack von der Stadtverwaltung, stehen in Burscheid noch 57 reguläre Plätze für Flüchtlinge und Asylbewerber zur Verfügung. 39 davon sind derzeit belegt. Als Unterkunft haben nur noch die städtischen Gebäude Luisenhöhe 1 und 5 Bestand — in unmittelbarer Nachbarschaft zum Obdachlosen- und Aussiedlerheim in der Luisenhöhe 7.
Noch sei die Unterbringung sehr sozialverträglich, sagt Baack. „Wir haben keine Belegungsprobleme.“ Von den 5000 syrischen Kontingentflüchtlingen, die Deutschland aufnimmt und auf die Bundesländer verteilt, ist bisher kein einziger in Burscheid angekommen. Aber auch hier wurde die Aufnahmefrequenz für Flüchtlinge inzwischen erhöht. Bis Mitte 2012 bekam Burscheid alle zwei Monate einen neuen Flüchtling zugewiesen, seither erfolgt der Zuwachs monatlich.
Zu den Abgängen konnten am Freitag keine Angaben gemacht werden. Wie lange der Puffer von derzeit 18 freien Plätzen noch reicht, ist daher unklar. Klar ist aber: Für deutlich höhere Flüchtlingszahlen wie in der Vergangenheit hätte Burscheid zum jetzigen Zeitpunkt gar keine Unterbringungsmöglichkeiten mehr.