FM: Zahl der Austritte bleibt Spekulation
Widersprüchliche Aussagen zu Kündigungen bei der IG Metall.
Wie viele Metaller bei Federal-Mogul der Gewerkschaft im Zuge des zurückliegenden Betriebsratsstreiks den Rücken gekehrt haben, ist derzeit reine Spekulation. Während Kritiker der IG Metall (IGM) von 50 bis 100 Austritten sprechen, bezeichnet der IG-Metall-Bevollmächtigte Witich Roßmann diese Zahlen als "völlig übertrieben". Konkretere Angaben könne er aber nicht machen, weil dazu erst jede einzelne Kündigung auf ihren Hintergrund hin analysiert werden müsse.
Sicher ist aber, dass nach dem freigestellten Betriebsrat Thomas Hahn auch der frühere Betriebsratsvorsitzende Michael Bergmann und der ehemalige IGM-Vertrauensmann Michael Bublitz ihren Austritt erklärt haben.
Bergmann (59) fasste den Entschluss nach eigenen Angaben im Anschluss an ein Gespräch, das er am Freitag mit der Bezirksleitung der Gewerkschaft in Düsseldorf geführt hatte. Darin habe er um Unterstützung dafür gebeten, "die Spaltung der Belegschaft zu überwinden und die Parität im Betriebsrat herzustellen". Diese Unterstützung habe es nicht gegeben. Insgesamt sei "viel kaputtgegangen im Verhältnis zu Menschen, denen ich vertraut habe."
Bergmann ist inzwischen auch nicht mehr Vorsitzender des Konzernbetriebsrats. Als sein Nachfolger wurde Roland Schötz aus Friedberg gewählt.
Ex-Vertrauensmann Bublitz (47) nannte als Gründe für seinen Austritt die "Farce der Betriebsratswahl" und mangelnde Betreuung durch die neue Vorsitzende Nicole Ilbertz. Aber auch schon die Verabschiedung des neuen ERA-Entgeltsystems vor fünf Jahren sei "nicht toll für die Arbeitnehmer gewesen". Bublitz war 32 Jahre lang in der Gewerkschaft organisiert. er