Fragen sind berechtigt
Burscheid. Jede Diskussion über die NS-Zeit hat zwei große Fallstricke: die Selbstgerechtigkeit der Nachgeborenen und die Schlussstrich-Mentalität. Beides führt im Falle Fritz Halbach in die Irre.
Die Bewertung wird in der Tat zu klären haben, ob Halbachs Gesinnungsäußerungen im zeitlichen Kontext eher unbedeutend sind und ohne besondere Auswirkungen oder womöglich doch Zeugnis einer strammen Linientreue von Beginn an bis zum Schluss. Im einen Fall müsste man sich vor einem deutlichen Urteil hüten, im anderen es aber auch nicht scheuen.
Geschichtsvergessenheit ist dabei der schlechteste Ratgeber. Jede Zeit hat für sich das Recht, Fragen neu zu stellen und Antworten zu bekommen. Hat die Politik also nichts Besseres zu tun, als sich nach 54 Jahren nochmals mit einer Namensgebung zu befassen? Sie hat sich jedenfalls schon unwichtigeren Themen gewidmet.