Freiwillige Feuerwehr: Stets einsatzbereit — vom Feuer bis zur Flutkatastrophe

129 Einsätze wurden 2013 verzeichnet. Das Problem der Tagesverfügbarkeit wird immer drängender.

Foto: Nicole Haase

Burscheid. Im großen Versammlungsraum im Untergeschoss der Feuerwache wurde es am Freitagabend voll. Wenn die Freiwillige Feuerwehr zur Jahreshauptversammlung einlädt, kommen die meisten der knapp 110 Aktiven, dazu noch die Jugendfeuerwehr und viele Ehemalige. Der Jahresbericht wies auch gleich zu Beginn die Personalstärke der vier Löschzüge aus. Insgesamt konstant geblieben, ist der Frauenanteil mit insgesamt sechs weiter gering.

Die 2013 gefahrenen 129 Einsätze waren nur zu einem Fünftel Brandeinsätze. Ebenfalls ein Fünftel machen Alarmierungen für das Autobahnteilstück zwischen Leverkusen und Wermelskirchen aus. Die übrigen Einsätze waren Hilfeleistungen unterschiedlichster Art: von der Ölspur bis zur Unterstützung bei Verkehrsunfällen oder häuslichen Notsituationen.

Hervorgehoben wurde auch die Beteiligung an den Hilfsaktionen während der Flutkatastrophe in Sachsen — untermauert mit eindrücklichen Schilderungen. So habe eine spontan errichtete Musikstation die Helfer so positiv animiert, dass gleich die doppelte Menge Sandsäcke befüllt wurde.

Ein Schwerpunkt des Abends lag bei dem problematischen Thema der Tagesverfügbarkeit. Besonders für die Helfer, die beruflich im Schichtdienst arbeiten, ist es schwierig, zwischen 6 und 17 Uhr ständig alarmbereit zu sein. Auch sind deutlich weniger Wehrleute als früher noch vor Ort beschäftigt. Die Mitte März gestartete Werbekampagne für Verstärkung hat bisher aber nur wenige Rückmeldungen ergeben.

Im Rahmen der Ehrungen nahm Horst Hermanns die silberne Ehrennadel für 25 Jahre Einsatz entgegen, für 35 Jahre Wehrzugehörigkeit trägt Willi Garweg nun die goldene Ehrennadel. Ebenfalls Gold ging an Manfred Kopisch, Dieter Schönfeld und Hans-Bernhard Gehrmann für 50 Jahre bei der Feuerwehr. Eine kleine Laudatio schloss Kopisch über Wehrleiter Achim Lütz an, der die Ehrennadel in Gold des Kreises erhielt.

Aus allen vier Löschzügen und aus unterschiedlichen Dienstgraden wurden 13 Aktive in den nächsthöheren Rang befördert. Auch wenn die meisten der anwesenden zwölf Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus Familien mit Feuerwehrtradition stammen, war das von Kopisch genannte Beispiel eine Besonderheit: Florian Müller war soeben vom Jugendfeuerwehrmann zum Feuerwehrmann befördert worden — während sein Vater Ralf Müller nun den in der Praxis höchsten Rang des Brandoberinspektors bekleidet.

Nach einer kleinen Pause stellte Meggie Borkowski vom Löschzug Hilgen ihr Projekt „Sport für Freiwillige“ vor. Die Sportstudentin will erwachsenen Aktiven einmal wöchentlich die Gelegenheit zu bieten, ihre Leistungsfähigkeit durch ein Fitnesstraining zu steigern.