Tradition Fröhlicher Gesang öffnet an Pfingsten viele Haustüren
Burscheid. · Zu Pfingsten fand von Löh bis zum Hammerweg wieder das traditionelle Peis-Eier-Singen statt.
Feierrose Blümelein – oder so ähnlich; Hauptsache es reimt sich auf: O du wackres Mägdelein!
Von dem traditionellen Vers für das Peis-Eier-Singen gehen die Heimatfreunde auf keinen Fall ab. Niemals würden sie vor den Haustüren der Anwohner von Löh bis Hammerweg ein anderes Lied anstimmen. Mit dem Durch-die-Blume-Gesang, mit dem die bergischen Junggesellen seit dem 19. Jahrhundert ihre Herzensdamen aus dem Haus lockten, erreichen nun schon seit langem männliche wie weibliche Burscheider, dass ihr Singen Haustüren öffnet und ihnen frische Eier packungsweise überlassen werden.
Zu einem Pinnchen Klaren, von der freundlichen Hausfrau gereicht,dazu sagt keiner nein. Manchmal liegen auch festere schmackhafte Sachen bereit. Sieben Fussgänger, von weitem deutlich als Mitglieder des Kaltenherberger Heimatvereins erkennbar, starteten am Samstagnachmittag Richtung Treffpunkt bereits von Dünweg aus.
Zum Transport der Eier und als Getränkedepot unentbehrlich dabei: der Bollerwagen, geschmückt mit Pfingstrosenblüten und Tannengrün. Kam es schon vor, dass der Handkarren irgendwo auf der Tour verloren ging? Susanne Wondergem verneint. „Eher passierte es hier und da, dass der Wagen am Ende doppelt gesehen wurde.“
Enge Verbundenheit zu
den traditionellen Wurzeln
Peis-Eier-Singen ist auch für Constanze Merana ein fester Bestandteil in Sachen Heimat. „Gesellschaftliche Veränderungen gehören zum Leben, aber eine enge Verbundenheit zu den traditionellen Wurzeln ist mir auch wichtig. Darum bin ich gerne Mitglied bei den Kaltenherbergern und spiele auch in ihren Aufführungen mit.“
Auf dem Gelände von Claudia Hagen am Griesberg wurde derweil alles vorbereitet für das große Rührei-Ereignis. Auf dieses schmackhafte Ende der Peis-Eier-Sammelaktion freuten sich diesmal elf Mitwanderer verschiedenen Alters einschließlich der tapferen fünfjährigen Tessa.