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Tödlicher Brand und Messerattacke Gerichtsmedizin soll Identität des Toten klären

Auch die Brandursache ist noch offen. Den Messerangriff bearbeitet wieder die Kreispolizei.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Identität des Toten beim Wohnungsbrand am Dienstagmittag in der Pastor-Löh-Straße ist noch immer nicht endgültig geklärt. Die Leiche des Mannes wurde inzwischen nach Angaben von Polizeisprecher Richard Barz zur weiteren Klärung an die Gerichtsmedizin in Köln überstellt. Bis Mittwochabend lag aber noch kein Ergebnis vor. Als Bewohner der Dachgeschosswohnung ist nur ein 56-jähriger Mann gemeldet.

Unklarheit herrscht auch noch hinsichtlich der Brandursache. Die Brandermittler der Kripo setzten am Mittwoch ihre Spurensuche fort, die sie am Dienstag unterbrochen hatten. Die Ermittlungen gestalten sich aber schwierig, da der offenbar schon länger anhaltende Schwelbrand und in der Folge eine starke Hitze- und Qualmentwicklung viele Hinweisspuren auf den Brandherd unkenntlich gemacht haben.

Im Fall der Messerattacke auf eine Mitarbeiterin (64) des Energieversorgers Belkaw am Dienstagmorgen im Rathaus hat inzwischen wieder die Kreispolizeibehörde in Bergisch Gladbach die Ermittlungen übernommen, nachdem zwischenzeitlich die Kölner Mordkommission eine mögliche Tötungsabsicht überprüft hatte. Jetzt wird die Tat wieder als gefährliche Körperverletzung gewertet.

Der Täter, ein 67-jähriger Mann aus Burscheid, war noch am Dienstag von der Ordnungsbehörde zur Gefahrenabwehr in die psychiatrische Klinik in Langenfeld zwangseingewiesen worden. Am Mittwoch wurde ein richterlicher Unterbringungsbefehl erwirkt, der im Gegensatz zum Haftbefehl bei schuldunfähigen oder vermindert schuldfähigen Tätern zum Tragen kommt. Der bereits früher psychisch auffällig gewordene Mann soll jetzt laut Polizeisprecher Barz in eine forensische Klinik verlegt werden. Im ausstehenden Strafverfahren wird dann voraussichtlich ein Gutachter die Schuldfähigkeit zu klären haben.

Der Zustand der Belkaw-Mitarbeiterin sei, so der Sprecher, stabil. Sie bleibe aber weiter zur Behandlung im Krankenhaus. Die Frau hatte bei der unvermittelten Attacke im Belkaw-Kundenzentrum Schnitt- und Stichverletzungen am Kopf und Hals erlitten.

Groteske Begleiterscheinung der Messerattacke am Dienstag: Bereits drei Stunden nach der Tat gab die Deutsche Beamtenbund-Jugend NRW eine Presseerklärung zu dem Vorfall heraus. Darin beklagt sie die zunehmende Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst und fordert einen besseren Schutz, beispielsweise durch Deeskalationsschulungen. Das Opfer des Angriffs ist aber überhaupt nicht im öffentlichen Dienst beschäftigt. Das Energieunternehmen Belkaw, 100-prozentige Tochter der Kölner Rheinenergie, hat nur die Räume im Rathaus für sein Burscheider Kundenzentrum angemietet.