Belkaw-Mitarbeiterin bei Messerattacke verletzt

Kölner Mordkommission hat die Ermittlungen gegen 67-jährigen Burscheider übernommen.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Es ist Dienstag gegen 8.50 Uhr, als Astrid Witze an der Rathausinformation aus dem benachbarten Servicebüro des Bergisch Gladbacher Energieversorgers Belkaw gellende Schreie hört. Unmittelbar löst sie den hausinternen Notruf aus und alarmiert zeitgleich die Polizei. Als vier Mitarbeiter des Hauptamts zur Hilfe eilen, stoßen sie in dem Büro auf eine durch ein Messer verletzte Angestellte der Belkaw, die von einem Helfer erstversorgt wird, während der Täter von seinem Opfer schon abgelassen hat und niemanden mehr bedroht.

Spätere Ermittlungen ergeben, dass der Angreifer, ein 67-jähriger Burscheider, das sowohl von außen als auch über das Rathausfoyer erreichbare Belkaw-Büro aufgesucht hatte und dort von der Angestellten (64) angesprochen worden war. Daraufhin soll er unmittelbar das Messer gezückt und die Frau attackiert haben. Die meisten Angriffe konnte sie laut Polizei abwehren, erlitt dabei aber Schnitt- und leichte Stichverletzungen am Kopf und Hals. Lebensgefahr besteht nicht. Die 64-Jährige war nach Zeugenaussagen ansprechbar und wurde zur stationären Behandlung in das Krankenhaus Wermelskirchen eingeliefert.

Die Motivlage ist noch völlig ungeklärt. Der Täter ist der Belkaw-Angestellten nach eigener Aussage unbekannt. Eine Beziehungstat schließt die Polizei daher zum jetzigen Zeitpunkt aus. Der Angreifer ist außerdem „aufgrund einer psychischen Auffälligkeit“ bereits polizeibekannt. Auch soll er einen Betreuer haben. Ob er überhaupt schuldfähig ist, muss daher noch geklärt werden.

Von den mit insgesamt vier Streifenwagen angerückten Polizeibeamten ließ der Mann sich widerstandslos festnehmen. Er wurde zur Vernehmung auf die Polizeiwache nach Wermelskirchen gebracht. Nach noch nicht bestätigten Informationen soll er später in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen worden sein.

Im Tagesverlauf zog das Polizeipräsidium Köln die Ermittlungen an sich, da zu dem Zeitpunkt eine versuchte Tötung nicht ausgeschlossen werden konnte. Eine Mordkommission wurde eingerichtet und hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Sollte sich der Verdacht der versuchten Tötung nicht bestätigen und die Attacke als gefährliche Körperverletzung eingestuft werden, würden die Ermittlungen wieder an die Kreispolizeibehörde in Bergisch Gladbach rückübertragen.