Handball: Bergische Panther kämpfen um ihr Gemeinschaftsgefühl

Der Seniorenbereich kriselt nicht nur sportlich. Vorsitzender Udo Birkenbeul zieht sich zum Jahresende zurück.

Burscheid. Sportlich ist die Luft derzeit dünn für die Spitzenteams der Bergischen Panther. Sowohl das Männer- und das Frauenteam in der Oberliga als auch die Verbandsligamannschaft kämpfen gegen den Abstieg.

Erst in der Landesliga sieht es besser aus. Aber das ist nur die eine Seite der Krise. Die andere dreht sich um die mangelhafte Identifikation mit dem Dreierprojekt. Die Panther-Begeisterung der Jugend hat im Seniorenbereich bisher nicht gezündet. Und das gilt für Zuschauer wie Helfer.

Am Dienstagabend kommt es daher in der Max-Siebold-Halle zur Krisenversammlung mit den Vorständen der drei Muttervereine, den Panther-Verantwortlichen und allen Seniorenhandballteams. Panther-Chef Udo Birkenbeul hat in einem offenen Brief bereits seinen Rückzug zum Jahresende angekündigt.

"Ich stehe weiter voll hinter der Panther-Idee", sagt er. Aber dieses Bekenntnis müsse am Dienstag eine breite Mehrheit finden. Sonst sieht nicht nur er die Zukunft der Spielgemeinschaft im Seniorenbereich gefährdet.

Auch der BTG-Vorsitzende Knut Cromm schlägt Alarm: "Die Gleichung 1+1+1=3 ist bei den Helfern nicht aufgegangen. In der Jugend läuft es astrein, aber bei den Senioren wollen alle spielen, aber nichts dafür tun."

Es fehle an Begleitern, Zeitnehmern, Verantwortlichen für das Catering. Und die wenigen, die etwas tun, seien überlastet. "Wenn sich keine Leute aus dem Umfeld der Mannschaften finden, dann müssen wir Konsequenzen ziehen."

22 Jugend- und zehn Seniorenteams sind unter dem Panther-Dach vereint, "ein Riesenrad, das die Grenze des Ehrenamts deutlich überschreitet", glaubt Birkenbeul. Zumal die Machtprobe mit der Regionalligamannschaft samt der Entlassung von Trainer Norbert Bothe in der vergangenen Saison teuer bezahlt war.

"Ich stehe weiter zu meinen Entscheidungen", sagt Birkenbeul, "aber in Hilgen haben wir die halbe Handballabteilung verloren." Das sei für ihn auch eine persönliche Enttäuschung.

Den Mangel an verantwortlichen und verlässlichen Helfern ist für ihn zugleich ein Mangel an Identifikation mit der Panther-Idee.

Während das Gemeinschaftsgefühl bei den Jugendlichen und ihren Eltern "völlig unproblematisch" sei, täten sich die Erwachsenen mit dem Abschied von ihren angestammten Vereinen schwerer.

Die Witzheldener wollten Witzhelden, die Burscheider Burscheid, die Hilgener Hilgen sehen. In der Konsequenz bleiben den Panthern an vielen Stellen die Zuschauer weg.

Dennoch sieht Birkenbeul nur den Weg, diese Durststrecke durchzustehen - im Interesse der Jugend, die in dieser Frage ganz anders tickt.