Haus Altenberg wird Großbaustelle
Die Jugendbildungsstätte wird in den kommenden zwei Jahren für 38,5 Millionen Euro erneuert.
Altenberg. Es wird ein echtes Mammutprojekt. Im kommenden Jahr beginnt die heiße Phase beim Umbau von Haus Altenberg. 38,5 Millionen Euro wird die Sanierung kosten und mindestens zwei Jahre dauern. Kompliziert wird das Vorhaben dadurch, dass in der direkten Nachbarschaft des Altenberger Doms nicht einfach ein neues Jugendzentrum entsteht. Denn die Bauherren vom Erzbistum Köln sind sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst: Das Traditionsgebäude soll ein solches bleiben — auch wenn es komplett „auf links gekrempelt“ wird.
Ursprünglich gehörte der Komplex zu der im Jahr 1133 von den Zisterziensern errichteten Abtei Altenberg. Bereits seit 1922 wird das Haus Altenberg als Jugendbildungsstätte genutzt.
Doch seine Historie sieht man dem Haus Altenberg auch an. Dabei geht es nicht um den Putz, der an einigen Stellen von der Decke rieselt — diese Mängel wären schnell behoben. Vielmehr ist die komplette Struktur des Hauses für eine Herberge nicht mehr zeitgemäß: Die aktuellen Richtlinien für den Brandschutz wird das Gebäude nicht mehr gerecht. Außerdem will das Erzbistum — besonders bei einer Jugendeinrichtung — mit gutem Beispiel voran gehen und das Haus barrierefrei gestalten. Und auch der Komfort für die Gäste wird verbessert.
Der Plan für die Sanierung ist dementsprechend umfangreich: Neben neuen Fluchtwegen wird eine neue Mensa gebaut, das gesamte Gebäude energetisch saniert, Duschen und Toiletten in den Zimmern eingerichtet, die Kapelle ausgebaut und der Domladen erweitert.
Und auch äußerlich wird sich der Gebäudekomplex stark verändern: Ein neuer Querflügel soll an der Stelle entstehen, an der sich zurzeit des Klosters die neue Abtei befand. Durch den Neubau wird der bisherige Innenhof in zwei neue Höfe geteilt. Der vordere Hof wird dann allen Besuchern als öffentlicher Rückzugsort zur Verfügung stehen. Außerdem wird der Ostflügel, der den Kapitelsaal beherbergt nach Süden erweitert, wodurch ein zusätzlicher neuer Hofbereich zwischen dem Neubau und dem Speisesaal entsteht.
Die wohl auffälligste Veränderung wird die Verlegung des Eingangs sein. Um das Haus stärker in den Ort einzubinden, wird der Haupteingang in das Ortszentrum verlegt. Dazu wird der Torbogen, der zu Zeiten des Klosters den Eingang bildete, wieder geöffnet.
Dass dieses Mammutprojekt auch Unannehmlichkeiten mit sich bringt, ist klar: „Wir haben lange überlegt, ob es möglich ist, das Haus und den Parkplatz während der Sanierung weiter zu betreiben. Die Maßnahmen sind jedoch zu umfangreich, als das sie parallel zum Tagungsbetrieb durchgeführt werden könnten“, erklärt Pfarrer Mike Kolb, Rektor von Haus Altenberg.