Hilfe für Flüchtlinge wird besser koordiniert
Der vielfältige private und institutionelle Einsatz soll durch zwei Arbeitsgruppen und das Rathaus vernetzt werden.
Burscheid. Die zum Teil lautstarke öffentliche Stimmungsmache gegen Ausländer und Flüchtlinge hat auch einen Gegeneffekt: Menschen wollen sich zunehmend für Flüchtlinge engagieren. Und viele tun das auch schon lange, entweder über eine Institution oder auch aus Privatinitiative heraus. Wie viele, das wurde am Dienstagabend im evangelischen Gemeindezentrum in Hilgen deutlich.
Weit über 30 Teilnehmer waren der Einladung von Pfarrerin Annerose Frickenschmidt, Vorsitzende des Vereins Kulturen in Burscheid, gefolgt. Vertreten waren die fünf christlichen Gemeinden, viele Vereine wie die Tafel, der Kinderschutzbund und der Förderverein Stadtbücherei, aber auch Parteien, Stadtsportverband und der Treffpunkt Ehrenamt.
Sinn der Zusammenkunft: sichtbar zu machen, was es schon an zum Teil lange etablierter Flüchtlingshilfe gibt, und für eine bessere Koordination zu sorgen. Denn oft wissen die Beteiligten nichts voneinander. Die Vernetzung soll eine Unterstützung der Aktiven erleichtern und neuen Helfern einen zielgerichteten Einsatz ermöglichen.
Ergebnis des Abends ist die Bildung zweier Arbeitsgruppen. In einer werden alle Institutionen und Vereine vertreten sein, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Die Leitung wird Pfarrerin Katrin Friedel übernehmen. In der zweiten Gruppe sind die konkret in der Flüchtlingshilfe engagierten Ehrenamtlichen zusammengefasst. Hier ist die Sozialarbeiterin Monika Wagner als Leiterin vorgesehen, die ab Montag mit zehn Wochenstunden in die städtische Flüchtlingsarbeit einsteigt. Als Bindeglied zwischen den Gruppen fungiert im Rathaus das Büro Flüchtlingshilfe unter Leitung der stellvertretenden Sozialamtsleiterin Antje Eickenberg.
Aktuell ist die Zahl der in Burscheid untergebrachten Flüchtlinge auf 72 angestiegen. „Der für das neue Jahr angekündigte große Ansturm ist derzeit noch nicht eingetroffen“, sagt Sozialamtsleiter Christoph Haendeler. 82 Plätze stehen in den drei Unterkünften auf der Luisenhöhe zur Verfügung. Auch eine erste Privatwohnung ist angemietet, mit zwei weiteren Vermietern ist die Stadt im Gespräch.