Jugend musiziert: Dabei sein war doch nicht alles

In der Orchesterschule freut man sich über den unerwartet großen Erfolg.

Foto: Orchesterschule

Burscheid. Seit fünf Jahren besteht die Orchesterschule Burscheid nun schon und für die erste Teilnahme am Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ war die Devise ausgegeben worden, man gehe nach dem olympischen Prinzip an den Start: Dabei sein ist alles. „Denn wir waren uns sicher, dass jedes Kind schon allein durch die Beteiligung einen deutlichen Schritt nach vorne macht“, sagt Orchesterschulleiter Günter Haas.

Bei der reinen Beteiligung ist es nun aber nicht geblieben. Acht der rund 150 Schüler waren in Wipperfürth und Wuppertal an den Start gegangen, sechs von ihnen kehrten mit Ersten Preisen und der Weiterleitung zum Landeswettbewerb nach Hause zurück.

Am ehesten, so Haas, sei das vielleicht bei dem jungen Trompeter Ronny Morawietz zu erwarten gewesen. Er hatte 2012 schon einmal wie jetzt auch 23 von 25 möglichen Punkten erzielt, war aber damals noch zu jung für die Weiterleitung zum Landeswettbewerb. Dass hingegen auch die Flötistin Mirja Wittke (24 Punkte) so erfolgreich war, ist insofern noch einmal etwas Besonderes, als die Querflöte das beliebteste Blasinstrument überhaupt ist — mit entsprechend großer Konkurrenz als Folge.

Die gab es für das Schlagzeug-Quartett zwar nicht (in Wuppertal traten nur insgesamt vier Ensembles unterschiedlicher Altersklassen an). Aber da eine Weiterleitung auch bei Ersten Preisen nicht zwingend ist, zeigt sich auch darin die Wertschätzung der Jury.

Auch die Burscheider Musikschule verzeichnete insgesamt drei Erste Preise unter ihren Teilnehmern. Die beiden Gitarristen Henrik Wiegand und Philipp Peter verpassten aber knapp um einen Punkt die nötige Punktzahl von 23 für eine Weiterleitung auf Landesebene. Und dem jungen Klarinettisten Malte Kroll erging es wie einst Ronny Morawietz: Er erhielt zwar 23 Punkte, ist aber noch zu jung, um im März in Düsseldorf auch auf Landesebene antreten zu dürfen.

Mit der Juryentscheidung haderte vor allem die Flötistin Sonja Wetzel. Dass die Musikschülerin, die auch schon für das Junge Orchester der Orchesterschule gespielt hat, trotz eines „famosen Vortrags“ (Günter Haas) nur 19 Punkte und einen Zweiten Preis erhielt, stieß bei allen Beteiligten auf Unverständnis. Entsprechend groß war die Enttäuschung, zumal es für sie nicht die erste Erfahrung dieser Art war.