Info-Abend zum Thema Umwelt: Auftakt einer sonnigen Zukunft?

Umwelt: Mehr als 50 Interessenten beim Infoabend zu „Solar Lokal“ in der Hauptschule.

Burscheid. Wird Burscheid bald zur umweltfreundlichen Energieproduktionsstadt? Der Zuspruch bei der Informationsveranstaltung der Kampagne "Solar Lokal" jedenfalls lässt hoffen, dass in naher Zukunft viele Dächer bläulich glitzern und deren Bewohner zu wahren Sonnenanbetern werden.

Mehr als 50 Interessierte hatten sich teilweise mit Bleistift und Notizblock bewaffnet am Mittwochabend in die Hauptschulaula begeben, um sich von den Experten über die zukunftweisende Photovoltaik-Technik und den gesetzlichen Rahmenbedingungen der Förderung aufklären zu lassen.

Neben einigen grundsätzlichen Informationen rund ums Thema standen mit Projektleiterin Christiane Hohmeister, Innungsmeister Udo Tang und Diplom-Ingenieur Michael Hudek drei Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung. Und die gab es reichlich seitens der Besucher, die sich teilweise schon intensiv mit den Möglichkeiten der Solarentechnik beschäftigt hatten und an diesem Abend Unklarheiten beseitigen konnten.

Der Knackpunkt, um den sich die meisten Fragen drehten, war die Rentabilität. Wer in diesem Jahr eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb nimmt und den so produzierten Strom direkt ins Netz einspeist, bekommt 20 Jahre lang plus das Jahr der Inbetriebnahme eine garantierte Vergütung von 46,75 Cent pro Kilowattstunde. Dies sieht das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) so vor. Dessen Ziel ist es, durch sonnenbetriebene Mini-Kraftwerke das Stromnetz zu entlasten und so fossile Energie einzusparen.

Je länger man wartet, desto weniger Geld wird für den Ökostrom vom eigenen Dach bezahlt. 2009 sind es nur noch 43,01 Cent. Laut Projektleiterin Christiane Hohmeister sei im Jahr 2015 eine Netzparidität erreicht und ab dann eine Anschaffung der Solaranlage nicht mehr ertragreich.

Michael Hudek von der Remscheider Herstellerfirma Auropower stellte eine Beispielrechnung an: Bei einer Dachfläche von 50 Quadratmetern und einer Anlage mit 4 kWp Leistung muss eine Investition von 17 500 Euro getätigt werden. Der Ertrag aus der Einspeisung beläuft sich demnach jährlich auf 1690Euro.

Außerdem erklärte der Fachmann, was genau auf den Hauseigentümer zukommt, wenn er sich für eine Photovoltaik-Anlage entscheidet. Die Module, die pro Stück etwa 20 Kilo wiegen und im schattenfreien Bereich installiert werden sollten, können sowohl auf das Dach gebaut als auch anstelle der Dachziegel integriert werden. Dies sei aber gerade im Sommer wegen der Hitzeentwicklung und der somit abnehmenden Leistung weniger empfehlenswert. Auch Flachdächer können mit Kollektoren ausgestattet werden, die sogar bei Bewölkung Strom erzeugen. Örtliche Handwerksbetriebe führen die notwendigen Arbeiten aus.

Im April hatte der Rat der Stadt beschlossen, am bundesweiten Projekt "Solar Lokal" teilzunehmen, im Rahmen der Infoveranstaltung bekam Bürgermeister Hans Dieter Kahrl ("Ich wünsche mir, dass sich viele Bürger für diese umweltfreundliche Technologie begeistern") die Urkunde von Projektleiterein Christiane Hohmeister überreicht.