Johnson Controls geht nach Haan

Am Mittwochvormittag sollen die Mitarbeiter informiert werden. Der Umzug der Europazentrale ist zwischen 2014 und 2017 vorgesehen.

Burscheid/Haan. Jetzt ist es offiziell: Johnson Controls hat in einer Mitteilung bestätigt, zwischen 2014 und 2017 mit der Europazentrale nach Haan umziehen zu wollen.

Haans Bürgermeister Knut vom Bovert wollte am Dienstag den Stand der Verhandlungen noch nicht kommentieren. „Wir haben Vertraulichkeit vereinbart“, sagte er auf Nachfrage und fügte hinzu: „Verfahrenstechnisch sind wir auf einem höchst interessanten Weg und es gibt keinerlei Anzeichen, dass dieser Weg gestört wird.“

Aber planungsrechtlich drückt die Stadt im Kreis Mettmann schon aufs Gaspedal: Bei der gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Umweltausschuss sowie Wirtschaftsförderungsausschuss am kommenden Dienstag steht die Aufstellung des Bebauungsplans „Technologiepark Haan, 2. Bauabschnitt“ ganz oben auf der Tagesordnung. „Es besteht eine konkrete und drängende Nachfrage nach Flächen in dem Gebiet“, heißt es in der Beschlussvorlage. Auf die frühzeitige Bürgerbeteiligung will die Stadt verzichten, weil sich die Planungsziele gegenüber dem 1. Bauabschnitt nicht geändert hätten.

Für die betroffene Fläche besteht also derzeit weder Baurecht noch ist sie bisher erschlossen. Aber das ist offenbar kein Hindernis für den Autoinnenraum-Ausstatter, der 1996 mit seiner Europazentrale von Wermelskirchen nach Burscheid gewechselt war und in dieser Zeit von ursprünglich 300 auf heute 1900 Mitarbeiter angewachsen ist. Die aktuellen Firmenaufkäufe (CRH, Keiper und Recaro) haben dann offenbar die Suche nach einer neuen Zentrale forciert. Sie soll gut zehn Standorte der Region zusammenfassen.

Der Technologiepark im Haaner Ortsteil Gruiten entspricht sowohl der Vorgabe, mit rund 150 000 Quadratmetern eine ausreichend große Fläche für eine einheitliche Gesamtlösung zu bieten, als auch für alle Mitarbeiter der Region weiter gut erreichbar zu sein. Die A 46 liegt mit der Anschlussstelle Haan-Ost in unmittelbarer Nähe des Gewerbegebietes.

In Burscheid hätte dagegen eine Zweiteilung erfolgen müssen: Neben dem bisherigen Standort an der Industriestraße in Massiefen hatte die Stadt das geplante Gewerbegebiet Straßerhof an der B 51 als Erweiterungsfläche angeboten.

Neben Burscheid und Haan hatten sich seit August unter anderem auch Remscheid, Leverkusen und Solingen als Standort für die neue Europazentrale beworben. Sie wird nach Unternehmensplänen für bis zu 4000 Mitarbeiter ausgelegt. Selbst eine Verlegung der Weltzentrale von Milwaukee/USA wird offenbar in Erwägung gezogen.