Kinder lernen das Kunsthandwerk des Steinmetzes kennen

Zehn Kinder werden von Werner Hambüchen in die Techniken des Steinmetz eingeführt.

Burscheid. Dass sich Steine trotz oder gerade wegen ihrer massiven Form und Beschaffenheit hervorragend zur Bearbeitung eignen, wird schon in den Asterix-Comics aufgegriffen, in denen Obelix stets einen selbst gefertigten Hinkelstein mit sich herumträgt. Pünktlich zum Beginn der Herbstferien bot der Workshop von Werner Hambüchen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, selbst einmal Hammer und Meißel in die Hand zu nehmen und einen Stein kreativ zu bearbeiten.

Das Angebot des Kulturvereins Burscheid ging nach der Premiere im Jahr 2011 in die zweite Auflage. Im vergangenen Herbst gab es ein ähnliches Angebot in der Stadtbücherei, das sich aber an ein noch jüngeres Publikum richtete.

Die Grundlagen für die Arbeiten eines Steinmetzes, von der Einführung in die verschiedenen Bearbeitungstechniken über den Gebrauch der Werkzeuge bis hin zu den obligatorischen Sicherheitshinweisen, wurden den 10- bis 14-Jährigen von Werner Hambüchen nahegebracht. Vor dem eigentlichen Workshop am Wochenende hatten sich die zehn Teilnehmer schon am Freitagabend mit ihrem zukünftigen Gruppenleiter zu einer Kennenlernrunde getroffen, bei der auch schon erste Ideen für etwaige Arbeiten besprochen wurden.

Wie viel Freude Hambüchen diese Arbeit macht, zeigen vor allem zwei Dinge. Zum einen bietet er den Workshop in seinem eigenen Garten an und stellt die Materialien zur Verfügung. Zum anderen war es für ihn selbstverständlich, dass der Workshop auch am Sonntag und damit an seinem Geburtstag stattfand. „Das ist doch wie ein schönes Geschenk, wenn man sieht, wie gut das hier alles klappt. Und meinen Geburtstagskuchen kriege ich ja trotzdem“, schmunzelte der Hobby-Steinmetz.

Anders als vor zwei Jahren, wo im Workshop vorgeschnittene, einheitliche Steine verwendet wurden, holte Hambüchen in diesem Jahr im Vorfeld extra eine Ladung Tuffsteine aus einem Steinbruch in der Vulkaneifel. „Das hat den Vorteil, dass jeder Stein seine ganz eigene Form und Beschaffenheit hat. Man guckt sich die Steine an und findet fast immer zu jeder Idee die passende Grundform vor“, erklärte Hambüchen.

Und so entstanden in gerade mal zwei Tagen vielfältige Kunstwerke. Geschützt durch Handschuhe und Schutzbrille, machten sich die Kinder mit Meißel, Feile und Hammer an die Arbeit. „Ich mache eine große Schachfigur. Dabei ist auch wichtig, dass immer einer mithilft und den Stein festhält, damit der nicht runterfällt, wenn ich daran arbeite“, erklärte Veit Verstege (11). „Bei mir wird es eine Art Schild mit meinem Nachnamen drauf“, erzählte Ruben Heier (11), während Hambüchen ihm die ideale Stellung für das Ansetzen mit dem Meißel zeigte.

Um sich für die Steinbehauung zu stärken, die neben den geschickten Händen auch ein hohes Maß an Konzentration erfordert, wurden die Teilnehmer von Hambüchens Ehefrau Elke mit Speis und Trank versorgt. Und der Geburtstag des Gastgebers hatte am Ende für die Kinder den angenehmen Nebeneffekt, dass sie auch von seinem Geburtstagskuchen profitierten.