Klärung in der Bürgermeisterfrage
Nachdem sich die Grünen zu Stefan Caplan bekannt haben, ist nur bei der FDP noch offen, ob sie eine Empfehlung ausspricht.
Burscheid. Zunächst hatten die Burscheider Grünen am Donnerstag nur ihre Wahlkreiskandidaten und die Reserveliste veröffentlicht, verbunden mit dem Hinweis, auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten zu verzichten. Erst auf BV-Nachfrage bestätigte die Fraktionsvorsitzende Sabine Wurmbach am Abend dann doch die schon längst feststehende Unterstützung für Amtsinhaber Stefan Caplan (CDU).
„Für die Grünen Burscheid hat sich aus der Erfahrung der letzten fünf Jahre im Rat gezeigt, dass sowohl unsere Arbeit als auch die Aufgaben für die Stadt an sich mit dem Verwaltungsfachmann und amtierenden Bürgermeister besser umzusetzen sind. Daher können wir uns einen eher nicht qualifizierten Kandidaten nicht im Amt vorstellen“, umschreibt sie etwas verklausuliert die schon am 12. Januar einstimmig beschlossene Wahlempfehlung für den Amtsinhaber. Damit hat sich die Bürgermeisterfrage in der Burscheider Parteienlandschaft weitestgehend geklärt — mit Ausnahme der FDP. Ein Überblick.
CDU: Die stärkste Fraktion im Stadtrat (aktuell 15 Sitze) setzt auf den Amtsinhaber und ihren Parteifreund Stefan Caplan, der 2009 erstmals zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt worden war. Durch seinen freiwilligen Verzicht auf sein sechstes Amtsjahr hatte Caplan den Weg freigemacht für die gemeinsame Wahl von Bürgermeister und Rat am 25. Mai. Die offizielle Kandidatenkür steht allerdings noch aus: Sie ist auf der Jahreshauptversammlung der Burscheider CDU im Hotel Schützenburg am 21. Februar vorgesehen. SPD: Auch wenn die SPD die zweitstärkste Fraktion im Rat (neun Sitze) stellt, verzichtet sie erstmals auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten. Der Ortsvereinsvorsitzende Bodo Jakob, 2009 noch Kandidat, wollte nicht wieder antreten. Auch auf eine offizielle Wahlempfehlung hat die SPD verzichtet. Aber das formulierte Anforderungsprofil weist gleichwohl eindeutig in Richtung Caplan: Gefragt sei ein Verwaltungsfachmann, der ohne Beigeordneten auskomme.
BfB: Das Bündnis, das durch zwei Seitenwechsel zurück zur CDU im Rat von acht auf jetzt sechs Sitze geschrumpft ist, zieht mit großen Ambitionen in den Wahlkampf — und mit dem einzigen Herausforderer des Amtsinhabers: Fraktionschef Michael Baggeler wurde Ende Januar einstimmig als Bürgermeisterkandidat ausgerufen — zum zweiten Mal nach 2009, wo er ja ursprünglich für die CDU ins Rennen gehen sollte, ehe der Bruch mit der Partei zur Gründung des BfB führte.
Grüne: Kein eigener Kandidat und eine einmütige Unterstützungserklärung für Stefan Caplan — zumindest Letzteres war in dieser Eindeutigkeit nicht zu erwarten gewesen.
FPD: Die Freidemokraten, derzeit mit einer vierköpfigen Fraktion im Rat, haben den Verzicht auf einen eigenen Kandidaten schon erklärt. Nur die Frage einer Wahlempfehlung ist noch offen. In der Vergangenheit hat sich die FDP da eher zurückgehalten. Ob das auch diesmal der Fall sein wird, soll die Partei noch zu einem nicht näher festgelegten späteren Zeitpunkt entscheiden. Das könne, so Fraktionsvorsitzender Gert Weber, möglicherweise auch noch nach der Jahreshauptversammlung am 24. Februar erfolgen.
Freie Wähler: Die kleinste Fraktion im Rat (drei Sitze) zieht wieder ohne eigenen Kandidaten in den Wahlkampf — und diesmal auch ohne eine Wahlempfehlung. Die 25 Jahre alte Wählergemeinschaft sieht sich als gebranntes Kind: Das Votum pro Caplan im Wahlkampf 2009 habe eine Reihe Wähler verärgert.