Literatur 2000 Jahre Kölner Stadtgeschichte erzählt in Bildern

Köln · Köln verfügt über eine mehr als 2000-jährige Geschichte – von der Römerzeit über das Mittelalter bis in die Jetztzeit. Bücher und wissenschaftliche Abhandlungen dazu gibt es reichlich. Eine besondere Stadtgeschichte in vier Bänden haben der Fotograf Wolfgang F. Meier und der frühere Direktor des Kölnischen Stadtmuseums Werner Schäfke jetzt im Böhlau Verlag an der Start gebracht.

 „Der Schwebende“ von Ernst Barlach in der Antoniterkirche an der Schildergasse.

„Der Schwebende“ von Ernst Barlach in der Antoniterkirche an der Schildergasse.

Foto: Stephan Eppinger

Erzählt wird die lange Geschichte der Domstadt in eindrucksvollen Bildern, die auf unterhaltsame und doch fundierte Texte treffen.

Jetzt sind gerade der dritte und der vierte Band der neuen Stadtgeschichte veröffentlicht worden. Der dritte Band behandelt Köln in der Neuzeit und trägt den Titel „Vom Dreißigjährigen Krieg ins preußische Jahrhundert“. Zu Beginn der Neuzeit muss die Rheinmetropole den herben Verlust der politischen Selbstständigkeit hinnehmen. Er geht um religiöse Streitigkeiten, den ewigen Zwist mit den Erzbischöfen, innerstädtische Auseinandersetzungen und um Machtmissbrauch. Im 19. Jahrhundert prägen erst die französische später die preußische Herrschaft die Entwicklung der Stadt. In Stadtbild, Verkehr, Handel und Industrie, in Verwaltung und Kultur entsteht ein neues, modernes Köln. Die Bevölkerung wächst rasant und das Wahrzeichen der Stadt, der Dom, wird endlich fertiggestellt. Dann setzt der erste Weltkrieg dem rasanten Aufschwung ein abruptes Ende.

Bilder zeigen Wirtshäuser,
Kirchen und Denkmäler

Dargestellt wird das in Bildern zum Beispiel vom Durchgang zum Senatssaal im Ratsturm, von der Goldenen Kammer in St. Ursula, vom Denkmal von Jan von Werth auf dem Alter Markt, vom Fastnachtsbrunnen auf dem Gülichplatz, von St. Mariae Himmelfahrt, vom Wirthaus „Em Walfisch“ in der Altstadt, von der Wolkenburg, vom Hauptbahnhof, vom Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I. auf der Hohenzollernbrücke, von der Synagoge an der Roonstraße, von der Bismarcksäule oder vom E-Werk in Mülheim.

Der vierte Band erzählt die Kölner Stadtgeschichte vom Ende des Kaiserreichs bis ins 21. Jahrhundert und trägt den Titel „Kölns Weg in die Gegenwart“. Die Stadt wird darin auf ihrem schweren Weg durch die beiden folgenreichen Weltkriege sowie durch wirtschaftliche und politische Krisen begleitet. Bis er 1933 von den Nazis aus dem Amt vertrieben wird, ist Konrad Adenauer die Persönlichkeit, die Kölns Entwicklung aktiv prägt. Die NS-Diktatur führt auch in Köln zur Vertreibung und Ermordung der Juden und schließlich in den Zweiten Weltkrieg, der die Stadt komplett verwüstet. Später fällt der Blick auf den Wiederaufbau und auf den Weg Kölns zur lebendigen Großstadt am Rhein.

Zu sehen gibt es in diesem letzten Band zur Stadtgeschichte Bilder vom nächtlichen Lichtermeer Kölns, vom Denkmal Adenauers unweit des Neumarkts, vom Messeturm, von der Bastei, der Markthalle in Raderberg, dem El-De-Haus, vom jüdischen Friedhof in Bocklemünd, vom „Schwebenden“ von Ernst Barlach in der Antoniterkirche, von der Domplombe, von den Stolpersteinen, vom Chor von St. Aposteln, von der Kölner DGB-Zentrale, vom Opernhaus am Offenbachplatz, von der Severinsbrücke, von dem Brunnen am Ebertplatz, vom „Kölnberg“ in Meschenich, von der Universität oder vom Schokoladenmuseum

Wolfang F. Meier, Werner Schäfke: Köln in der Neuzeit: Vom Dreissigjährigen Krieg ins preußische Jahrhundert + Vom Ende des Kaiserreichs bis ins 21. Jahrhundert, Kölns Weg in die Gegenwart, Böhlau-Verlag, 196/208 Seiten, jeweils 23,99 Euro.