Geschichte Stadtpatron von Krefeld und Paris
Mitte. · Heiliger Dionysius hat am 9. Oktober Gedenktag.
Der Stadtpatron der Stadt Krefeld, der Heilige Dionysius, hat am 9. Oktober laut der Stadt seinen Gedenktag. Dionysius war im dritten Jahrhundert als Missionar in Gallien tätig und wurde der erste Bischof von Paris. Zu dieser Zeit wurden die Christen im Römischen Reich verfolgt. Die Legende besagt, dass Dionysius mit dem Priester Rustikus und dem Diakon Eleutherius auf dem Montmartre enthauptet worden ist. Dionysius starb als Märtyrer und ist heute Schutzpatron von Paris sowie Krefeld.
Die Legende berichtet ferner, dass Dionysius nach seiner Enthauptung zum Schrecken der Bevölkerung auf dem Richtplatz am Montmartre seinen abgeschlagenen Kopf aufgenommen habe und noch einige Schritte gegangen sei. An der Stelle, wo sein Körper beerdigt wurde, entstanden erst eine Kapelle und später eine Kirche. Die Verehrung des Heiligen Dionysius wuchs stetig an. König Dagobert I. ließ im Jahr 624 die nach dem Heiligen benannte Abtei mit der Basilika Saint-Denis erbauen, wohin zwei Jahre später die Gebeine des Märtyrers gebracht wurden. Das Kloster wurde in den folgenden Jahrhunderten als Grab für französische Könige, Königinnen und Prinzen genutzt.
Bis 1100 verbreitete sich der Kult des Heiligen Dionysius von Paris über Frankreich bis in den Bereich des heutigen Deutschlands. Es handelt sich um eine geplante Bewegung, die unter Förderung der Merowinger und Karolinger vom Stammkloster St. Denis ausgeht. In Süddeutschland entstanden Dionysius-Patrozinien und geistig-kulturelle Zentren, so etwa die Benediktinerklöster Schäftlarn in Bayern und Banz in Ostfranken. Auch von Paris nach Nordosten strahlt die Verehrung des großen Schildpatrons der Franken aus. 20 Patrozinien lassen sich an Mosel und Rhein aufzählen. Das Kölner Bistum besitzt 17 Dionysius-Pfarreien. Hierher gehört die Begründung der Krefelder St.-Dionysius-Tradition. In Krefeld gab es im 12. Jahrhundert (1166) an der Stelle der heutigen Alten Kirche einen ersten katholischen Kirchenbau, der dem Heiligen Dionysius gewidmet war. Im Rahmen der Reformation wurde 1556 aus der katholischen Dionysius-Kirche eine evangelische Kirche. Die erste Messe in der heutigen Dionysius-Kirche wurde Weihnachten 1754 gefeiert.
Als Symbol für ihre Stadtwappen wählten viele rheinische Städte den Patron der Kirche des Ortes aus. Bereits im Schöffensiegel der Stadt Krefeld von 1463 ist der Heilige Dionysius abgebildet. Von einem Stadtwappen kann man jedoch erst seit Dezember 1854 sprechen: Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. verlieh dem Krefelder Oberbürgermeister Ondereyck das Recht zum Tragen einer goldenen Amtskette mit dem Abbild des Stadtpatrons. Mit einer Unterbrechung während des Nationalsozialismus ist der Heilige Dionysius seitdem Teil des Krefelder Stadtwappens. Red