Achterbahnfahrt über den Mars

Ralph Christoph im Gespräch zum am Mittwoch beginnenden Festival Interactive Cologne.

Foto: Lukenka

Herr Christoph, am Dienstag startet in Köln die Interactive. Wer soll mit dem Festival angesprochen werden?

Ralph Christoph: Wir haben Themen ausgewählt, die wir für gesellschaftlich relevant halten, und die wir auch in die Stadt zurückspiegeln möchten. Das Festival richtet sich insofern an alle und versteht sich nicht als elitäres Branchentreffen, auch wenn es auch Fachthemen wie beispielsweise E-Commerce geben wird. Deshalb haben wir bei den Tickets die Zugangsschwelle gesenkt und bieten günstige Zugangsmöglichkeiten für Gründer oder Studenten an.

Welche Themen spielen beim Festival eine Rolle?

Christoph: Es gibt insgesamt sieben Themenbereiche. Dazu zählen auch Sport und Gesundheit, die jeden Menschen betreffen. Hier geht es beispielsweise darum, welche Chancen und Risiken die Digitalisierung in diesen Bereichen bietet. Ein Thema ist auch Virtual Reality und die Bedeutung für ganz alltägliche Dinge, wie zum Beispiel die Schmerztherapie. Das gilt auch für die Mitarbeiterschulung der Lufthansa und Airbus, die so besondere Einblicke in die Technik von Flugzeuge erhalten. Vor Ort gibt es für die Besucher als praktisches, interaktives Element die Chance, mit einer Spezialbrille eine Achterbahnfahrt über den Mars zu machen — Grundlage dafür sind Marsbilder der Raumfahrtagentur ESA.

Was gibt es im Bereich Sport zu erfahren?

Christoph: Beim Sport geht es beispielsweise um Software zur Spielanalyse. Damit kann man wie bei einem Schachspiel die Spieltaktik von Bayern-Trainer Pep Guardiola nachvollziehen. Dazu gibt es eine Diskussion unter anderem mit dem Chefredakteur des Sportmagazins „11 Freunde“ und dem Bayer-Spieler Stefan Reinartz.

Was wir sonst noch angeboten?

Christoph: Spannend ist das Angebot DJ-Brain, das nachvollzieht, was Kopf eines DJs geschieht, wenn dieser auflegt, und wie sich das auf die Tanzfläche überträgt. Es geht außerdem auch darum, was mit all den digital gesammelten Daten passiert und wie die Industrie 4.0 aussieht.

Was bietet die Interactive Existenzgründern an?

Christoph: Für Start-ups gibt es einen besonderen Tag beim Festival. Dabei geht es darum, anhand von Businessplänen erfolgreicher Unternehmen deren Strategie zu erkennen und nachzuvollziehen. Beim Dating-Game bewerben sich drei Gründer um einen Investor.

Wie können Studenten, die am Start ins Berufsleben stehen, das Festival für sich nutzen?

Christoph: Neben dem interessanten Programm ist die Interactive auch ein Kontakthof, in dem man Netzwerke aufbauen kann. Dabei stehen sich die Teilnehmer immer auf Augenhöhe gegenüber.

Was sind die wichtigsten Neuerungen bei der diesjährigen Interactive?

Christoph: Wir sind mit dem Medienforum eng zusammengerückt, und sind nun auch in der IHK räumlich zusammen. Dabei ist eine Mischung des Publikums vor Ort durchaus erwünscht. Mit einem Ticket kann man alle Veranstaltungen besuchen. Früher war die Interactive selbst an sechs Tagen an verschiedenen Orten untergebracht. Heute ist alles konzentrierter an zwei Tagen und einem Ort.

Was bedeutet das Festival für Köln?

Christoph: Es ist ein Festival, das von Web de Cologne e.V., dem Branchennetzwerk der Internetwirtschaft im Großraum Köln und der cologne on pop GmbH veranstaltet. Diese Partnerschaft ermöglicht es, sehr nahe an den Themen und Bedürfnissen der Stadt und des Landes dran zu sein. Es geht darum, den Standort zu stärken, zu zeigen, was er bereits im digitalen Bereich zu bieten hat, aber auch darauf aufmerksam zu machen, wo nachgebessert werden muss.

SERVICE

Festival Die Interaktive findet am 10. und 11. Juni bei der IHK Köln, Unter Sachsenhausen 10-26, statt. Tickets kosten zwischen 25 (Studenten) und 150 Euro (reguläres Zwei-Tages-Ticket).


Highlights Zu den Highlights gehört Mapping am 11. Juni um 21.45 Uhr, bei dem das gesamte IHK-Gebäude von Künstlern illuminiert wird (Eintritt frei). Am gleichen Tag gibt es ab 22 Uhr das Braindancing bei der Interactive Club Night (Fünf Euro, Abendkasse) im Heinz Gaul an der Vogelsanger Straße 197 in Ehrenfeld.